«Trofas» wollen es zur Premiere wissen
WEISSENFELS/MZ. - "Trofa" steht für Trommelfabrik, die es einst in der Saalestadt mit einer langen Tradition gab. Weil Mitglieder des seit wenigen Jahren bestehenden gleichnamigen Vereins selbst musikalisch in ihrer Freizeit aktiv waren, hat sich der Verein diesen Namen gegeben. So informiert Neumann als Geschäftsführer weiter. Dabei sammelt der 38-jährige gelernte Maler und Trockenbauer aus Langendorf in der Neustadt im Bereich Merseburger- und Tagewerbener Straße zusammen mit Johannes Gühne, Mathias Petzold, Alexander Hechler, Claudia Geise und Holm Lüttig, Müll in blaue Plastiksäcke.
Alle Helfer, die meistens Mitte, Ende 20 Jahre alt sind und aus Weißenfels, Langendorf, Bothfeld, Großkorbetha und Reichardtswerben kommen, verbindet eins: Sie verbringen gerne gemeinsame Freizeit in ihrem Club, haben sich ihr Vereinsdomizil inzwischen auf dem Betriebsgelände der Weißenfelser Drakena GmbH aufgebaut und bieten an den Wochenenden öffentliche Musikabende an. "Jetzt und auch in Zukunft wollen wir etwas für die Stadt bewegen und dabei gleichzeitig für unseren Verein Imagepflege betreiben", fasst Johannes Gühne zusammen.
"Das ist vielleicht ein Schweinestall hier", schimpft Mathias Petzold auf dem Weg gegenüber der Berufsbildenden Schulen. Massen von Zigarettenkippen, leere Schnapsflaschen und Reste von Pappbehältern werden zusammengetragen und wandern in die Müllsäcke. "Mit so viel Müll vor der Schule habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, das ist ein übelster Schweinestall", meint der 28-jährige Weißenfelser kopfschüttelnd. Die Vereinsmitglieder hatten geschätzt, 20 Müllsäcke an diesem Sonnabendvormittag voll zu bekommen, doch es seien leider 50 Stück geworden.
Klar Schiff machen die etwa 30 Helfer als Mitglieder der Kleingartensparte in der Novalisstraße. Die Frauen und Männer um ihren Vorsitzenden Werner Gaudigs sind flink wie die Wiesel. Schon gegen 11 Uhr sieht es rund um die Gärten mit ihren schmucken Tulpenbeeten wie geleckt aus. Der Fußweg an der Neustadtschule ist blitzblank gefegt, die Wege sind geharkt und von Unkraut befreit.
"Das machen wir immer so, wir haben darin Übung", erklärt Gaudigs, während einer Zigarettenpause, in der sich der Vorsitzende, Gisela Helbing und die anderen Kleingärtner mit Würstchen und Toast stärken und sich ein Bierchen im strahlenden Sonnenschein schmecken lassen. "Schön, dass die Stadt uns wieder mit Containern unterstützt hat, da geben wir mit unserem Einsatz gerne etwas zurück", sagt Gaudigs, der seinen Garten in der 80 Jahre bestehenden Anlage seit 1968 hat.
Auf dem grünen Terrain zwischen dem Haupthaus des Goethegymnasiums und dem Jägerhof harken Schüler der Klasse 7 c mit ihrer Lehrerin Kerstin Krahnast Laub und Unkraut zusammen. "Wir wollen, dass es um unsere Schule hübsch und sauber aussieht", sagt Sebastian Roob. Lukas Basler und Jenny Haase verweisen auf den Sachsen-Anhalt-Tag, für den die Stadt gepflegt aussehen soll. "Wir haben schon beim letzten Frühjahrsputz mitgeholfen", blickt Kerstin Krahnast zurück. Was die Kinder selbst pflegen, halten sie sauber und in Ehren", ist sich die Klassenleiterin sicher.
Staubig und laut geht es auf dem Klemmberg zu. Hier ist Knochenarbeit angesagt. Am Bismarckturm wird gehämmert und gebohrt. Falk Ritzmann und Torsten Funke, Udo Schreiber und Helmut Emsel, Thomas Kunz und Mathias Gauk vom gleichnamigen Verein brechen mit Elektrohammer vier von acht einst zugemauerten Balkonen auf, um diese zu erneuern. Danach werden neue Fenster mit Gittern und Balkontüren eingebaut, kündigen die Männer an.