Treffpunkt «Boot» sticht gut in See
WEISSENFELS/MZ. - 100 Tage gibt es jetzt die neue Freizeiteinrichtung "Das Boot". Sozialarbeiter der Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg (IBLM) Thomas Ganz und Mario Kabisch brachten das Projekt zum Laufen. "Von Anfang an hatten wir die Idee, mehrere Vereine und verschiedene Freizeitangebote unter einem Dach zu etablieren, alle in ein Boot zu holen", sagt Thomas Ganz. Jetzt findet man das Bündnis gegen rechts, das Simon-Rau-Zentrum und verschiedene Sportangebote in dem Flachbau in der Fröbelstraße. "Zwischen 15 und 20 Heranwachsende kommen täglich", erzählt Ganz. Die Jüngsten sind fünf Jahre alt, die Ältesten zwischen 14 und 16. Seit kurzem kommen sogar junge Mütter mit ihren Babys, so dass eine Art Mütter-Treff entstand. Krabbelecke und Küche sind auf diese Bedürfnisse eingerichtet.
Besonders gefragt sind die sportlichen Angebote. So gibt es zwei Tischtennisplatten und Tischfußball. Das Außengelände wurde unter Federführung der KöSa-Beschäftigten Gerd Schröter und Bernd Barth vollkommen umgestaltet. Die Jugendlichen legten aktiv mit Hand an, bauten Grillecke und Sitzgruppe. Aus einem verwaisten Spielplatz wurde ein kleiner Bolzplatz. Jetzt werden Abfangnetze hinter den Toren aufgebaut. In der kalten Jahreszeit geht es jedoch zum Fußball und Volleyball in die Turnhalle. Dabei ergeben sich wiederum Anknüpfungspunkte mit den Angeboten des Jugendfreizeitkellers in der Schützenstraße. Kraftsport und Volleyball gehören hier ebenso zu den Angeboten, die sich an junge Erwachsene richten.
Erste Früchte trägt die Zusammenarbeit mit der benachbarten multikulturellen Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt. So wurden Herbstfest und Halloween gemeinsam gefeiert. Dementsprechend sei das Haus voll gewesen. "Besonders gut finde ich die Idee mit dem Sozialkaufhaus", sagt der Sozialarbeiter. Thematisch entstehen Querverbindungen mit der Awo.
Ideen gibt es noch viele. So startet im neuen Jahr ein Projekt im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes (LAP). Das Simon-Rau-Zentrum startet im Boot eine Reihe "Mein Freund der Ausländer". Fest geplant sind bereits 17 verschiedene Veranstaltungen im neuen Jahr. Und noch eine Idee reift langsam. "Aus unserer Sicht würden wir gern Nachhilfe anbieten. Wir suchen deshalb einen Lehrer, vielleicht einer im Vorruhestand oder in Rente, der mit pädagogischem Einfühlungsvermögen Wissen vermittelt", sagt Ganz. "Wer uns hier unterstützten will, kann in der Begegnungsstätte vorbeikommen."