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Neues Klettergerüst Sturm auf die Spielburg in Weißenfelser Kita „Knirpsenland“

Die Weißenfelser Kita „Knirpsenland“ hat zum Kindertag ein neues Klettergerüst bekommen. Wie das Projekt trotz Corona umgesetzt werden konnte.

Von Andrea Hamann-Richter 02.06.2021, 13:30
 Die Kinder der Kita „Knirpsenland“ nahmen das imposante  Geschenk zum Kindertag, die große Spielburg, gleich in Beschlag.
Die Kinder der Kita „Knirpsenland“ nahmen das imposante Geschenk zum Kindertag, die große Spielburg, gleich in Beschlag. (Foto: Peter Lisker)

Weissenfels - Rote, grüne, blaue und gelbe Luftballons wedelten fröhlich im Wind, der an diesem Dienstagvormittag lau über das Gelände der Weißenfelser Kneipp-Kindertagesstätte „Knirpsenland“ wehte. Die 175 Jungen und Mädchen standen ganz aufgeregt und mit leuchtenden Augen hinter rot-weißem Absperrband, an denen die Luftballons angeknotet waren. Vor ihnen befand sich ein großes Kindertagsgeschenk - ein neues Klettergerüst, das eingeweiht werden sollte. Mehr als 30.000 Euro hat die Spielburg gekostet, das Geld kam durch Spenden zusammen.

Die Kleinen planten fleißig mit

Bevor der große Augenblick aber da war, schaute die Leiterin der Einrichtung, Jana Ball, noch einmal auf die vergangenen Monate zurück. Lange hatte sich die Kita ein neues Klettergerüst gewünscht, erzählte sie. Alle hätten aber gewusst, wie viel so ein großes Spielgerät kostet. Anfang 2020 habe man das Vorhaben aber in die Hand genommen. Und die Kinder wurden mit einbezogen. Mit ihren Erzieherinnen unternahm eine Gruppe von Jungen und Mädchen eine Begehung auf dem Gelände. Dabei sahen sie selbst aus wie Bauarbeiter, denn sie trugen Helme und Bauarbeiterwesten. Ihnen wurde gezeigt, wo das Gerät stehen könnte - nämlich an einer bislang ungenutzten Stelle mitten auf dem Areal. Anschließend zeichneten die Knirpse ihre Vorstellungen auf. Es wurden Flyer erstellt, die verteilt wurden und in der Kita eine Spendenbox aufgestellt. Darüber hinaus plante die Einrichtung, bei Aktionen und Festen Kräutersalze oder von den Eltern gestrickte Artikel zu verkaufen, um das Geld für das Spielgerät zusammenzubringen.

Womit niemand rechnen konnte: Die Corona-Pandemie drohte ihnen erst einmal einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. Viele Menschen verloren ihre Arbeit oder gingen in Kurzarbeit und daher hielten sie erst einmal ihr Geld zusammen. Die Kindereinrichtung selbst musste wochenlang schließen.

Geduld war gefragt

Trotzdem ging es voran. Die Box füllte sich langsam mit Geld von Eltern und Großeltern und es flossen auch Spenden von Firmen. Sage und schreibe 23.000 Euro kamen so zusammen. Dann erfuhr das Asklepios-Klinikum in Weißenfels von der Aktion und signalisierte, 1.000 Euro dazugeben zu wollen. Spontan stockte das Krankenhaus die Summe aber dann sogar auf 4.000 Euro auf. Die Stadt als Träger der Einrichtung hatte noch 5.000 Euro aus dem Haushaltsjahr 2019 übrig und entschied, mit diesem Geld das Vorhaben zu unterstützen. Damit war die Summe schon Ende des Jahres 2020 zusammen. Dann war Geduld gefragt, denn die Umbauarbeiten auf dem Gelände konnten erst in diesem Frühjahr beginnen, weil sich der Winter lange hingezogen hatte.

Die Kinder konnten vor Freude die Zeit bis zur Eröffnung des Klettergerüsts  kaum  abwarten.
Die Kinder konnten vor Freude die Zeit bis zur Eröffnung des Klettergerüsts kaum abwarten.
(Foto: Peter Lisker)

Vor einigen Wochen war es dann aber soweit. Der Boden wurde auf einer Fläche von 100 Quadratmetern ausgehoben und ein stabiler Unterbau eingebracht. Außerdem wurde das Areal mit Einfassungen umrandet. Dort, wo das Gerüst hinkommen sollte, wurden Fundamente gegossen und es wurden überall Fallschutzmatten verlegt. Die Kinder schauten aufgeregt zu, wie ihr neues Spielgerät mit Rutsche, Kletterstange, Brücken und vielen weiteren Elementen Gestalt annahm.

Große Freude

Umso größer war am Dienstag die Freude, als sie das Absperrband endlich durchschneiden und alles ausprobieren durften. Das musste allerdings erst einmal in Gruppen geschehen, weil es sonst zu viele Kinder auf einmal gewesen wären. Dass die Einweihung am Kindertag geschehen konnte, freute die Leiterin besonders. „Darauf hatten wir hingearbeitet“, sagt sie lachend. Auch Fördervereinsvorsitzende Liz Krüger war glücklich: „Wir sind einfach allen sehr sehr dankbar, die dazu beigetragen haben, dieses neue Angebot für die Kinder realisieren zu können.“ (mz)