Stillegung in Mumsdorf Stillegung in Mumsdorf: Mibrag nimmt Kraftwerk außer Betrieb

THEISSEN/MEUSELWITZ/MZ - Im Braunkohlekraftwerk Mumsdorf der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) wurde am Sonntag die letzte Schicht gefahren. Die 1968 in Betrieb genommene Anlage mit einer installierten elektrischen Leistung von 85 Megawatt werde aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, so die Begründung des Unternehmens.
Strom und Wärme erzeugt
Das Kraftwerk, das in den neunziger Jahren umfangreich modernisiert wurde, erzeugte Strom vor allem zum Betrieb der Tagebaue. Darüber hinaus wurde auch ins öffentliche Netz eingespeist. Seit Bestehen der Mibrag, seit 1994, produzierte die Anlage 10,7 Millionen Megawattstunden Elektroenergie. Das entspricht einer Strommenge, die etwa 3 Millionen Haushalte im Jahr verbrauchen. Hinzu kommen noch knapp 6 Millionen Megawattstunden Wärmeenergie, die sowohl dem Eigenbedarf als auch der Versorgung von Kunden dienten.
Im Kraftwerk und den betriebsnahen Bereichen waren etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. „Wir haben jedem Beschäftigten einen anderen Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens angeboten und können so auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten“, berichtet Heinz Junge, Geschäftsführer Personal/Arbeitsdirektor. Zudem organisiere das Unternehmen für die Betroffenen notwendige Qualifizierungen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Alle in Mumsdorf Beschäftigten haben diese Angebote angenommen. Einige nutzen die Möglichkeit und gehen nahtlos in den vorgezogenen Ruhestand.
Noch drei Jahre zu tun
Jetzt werden in etwa einer Woche alle kohleführenden Anlagenteile leer gefahren. Die Rauchgasentschwefelung bleibt bis zum Schluss in Betrieb, damit die Umwelt nicht belastet wird. Bis September soll die Anlage komplett gereinigt, danach mit der Demontage des Kraftwerks und dem Abriss der drei Fernheiztrassen begonnen werden. Geplant ist, binnen dreier Jahre das 14 Hektar große Gelände komplett zu beräumen.