Spannung bis zur letzten Runde
MERSEBURG/MZ. - Nach einem zweiten Platz in der zweiten Auflage 2005 des Merseburger Badmintonturniers für Freizeitspieler wollte es Norbert Jorde vom VfB Merseburg in diesem Jahr beim achten Turnier noch einmal wissen. Damals war er ohne Niederlage aufgrund des etwas schlechteren Punktverhältnisses auf dem zweiten Platz gelandet. Dieses Mal blieb er als einziger Spieler ohne Niederlage, gab nur einen Satz ab und gewann.
Bei den Frauen siegte eine 18-Jährige, die zum ersten Mal am Merseburger Turnier teilnahm, das vom Verein für Badminton Merseburg und von der Mitteldeutschen Zeitung ausgerichtet und von der Total-Raffinerie unterstützt wird: Sabrina Guth aus Vockerode. 48 Frauen und Männer hatten für das Turnier gemeldet, das in einer besonderen Form ausgetragen wird. Für jede der sechs gespielten Runde werden immer wieder nach dem Zufallsprinzip neue Doppelpartner zusammengelost. Das gibt auch schwächeren Spielern eine Chance, vielleicht nicht auf den Gesamtsieg, aber auf Spielgewinne. So kommen letztlich nicht nur die Erstplatzierten auf ihre Kosten und haben Spaß.
Dass es im Turnier bis zur Schlussrunde spannend blieb, lag bei den Männern daran, dass zu diesem Zeitpunkt noch drei Spieler die Chance auf den Gesamtsieg hatten. Da sich Jorde aber im letzten Spiel keine Blöße mehr gab, konnten Vorjahressieger André Schneider und Peter Titze, die bei der HSG Merseburg als Freizeitsportler aktiv sind, ihre je eine Niederlage aus vorherigen Runden nicht mehr wettmachen und belegten in dieser Reihenfolge die weiteren Plätze.
Bei den Frauen musste sich Agnes Tannewitz vom VfB Merseburg der Siegerin auch nur aufgrund des Punktverhältnisses geschlagen geben. Beide hatten zum Schluss vier Erfolge auf dem Konto und 8:5 Sätze. Auf Rang drei kam Ute Bernecker, ebenfalls VfB Merseburg. Für Sabrina Guth kam der Turniersieg in der Frauenwertung ziemlich überraschend, obwohl die 18-Jährige schon als Grundschülerin über einen Schnupperkurs zum Badminton gekommen war. "Aber es hat mir viel Spaß gemacht. Wenn es zeitlich passt, würde ich gern im nächsten Jahr wiederkommen", sagte die Gymnasiastin.
Jordes Sieg hingegen kam nicht so überraschend. Er spielt schon seit 50 Jahren Badminton, war früher als Aktiver auch erfolgreich. 1974 gehörte er zu jener Merseburger Truppe, die als Stahl Merseburg den Aufstieg in die DDR-Oberliga schaffte und 1979 sogar Platz drei in der DDR-Meisterschaft belegte. "Ich wollte heute beim Turnier einfach mal sehen, ob ich bei sechs Spielen gut durchkomme. An einen Sieg habe ich nicht gedacht", sagte der als Freiberufler tätige Ingenieur.