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Warum denn nicht? Seit zehn Jahren betreibt eine Modedesignerin ein gemütliches Café in Langendorf - Wie alles begann

Von Yvette Meinhardt 05.12.2021, 10:00
Vor zehn Jahren eröffnete Sandra Schwarzburg ihr Café Quippini in Langendorf. Damit erfüllt sie sich ihren eigenen kleinen Traum.
Vor zehn Jahren eröffnete Sandra Schwarzburg ihr Café Quippini in Langendorf. Damit erfüllt sie sich ihren eigenen kleinen Traum. Foto: Yvette Meinhardt

Langendorf/MZ - Weiße Adventssterne leuchten in den Fenstern, dazu glänzen silberne Kugeln und wundervolle Kerzenständer - im Quippini ist der Advent längst eingezogen. Im Herd backen frische Kuchen. Es duftet betörend nach Zimt und anderen Weihnachtsgewürzen. „Jetzt ist die Zeit für Schokoladenkuchen. Ich backe Sachertorte, Zimtkuchen mit Kokosdecke und Früchtekuchen mit Rotwein“, erzählt Sandra Schwarzburg. Zehn Jahre betreibt sie jetzt ihr gemütliches Café in Langendorf. Jubiläumsfeier und Adventsfeier fielen leider aus.

Doch was heißt eigentlich Quippini? „Das ist lateinisch und bedeutet übersetzt Warum denn nicht?“, verrät die 48-Jährige. Der Ausspruch kam von ihrem Mann und entstand in jener Zeit, als sie sich entschlossen, im kleinen Langendorf etwas Neues zu wagen. Warum denn nicht einen eigenen Laden, ein kleines Café auf dem Land im Dreiländereck eröffnen? „Alte Möbel haben mich schon immer interessiert. In jungen Jahren habe ich sie aus Geldknappheit geschliffen, neu gestrichen - kurzum aufgemöbelt“, erzählt Sandra Schwarzburg und schwärmt bis heute von ihren Lieblingsstücken.

Sie ist in Langendorf im 200 Jahre alten Fachwerkhaus aufgewachsen, ging nach der Schule nach Stuttgart und hat dort an der Staatlichen Modeschule Modedesign studiert. Später arbeitete sie zum Beispiel bei Marco Polo in Rosenheim. Als ihr Sohn geboren wurde, kehrte sie zurück nach Ostdeutschland und lebt bis heute mit Mann und 17-jährigem Sohn in Zwickau. Irgendwann entstand die Idee auf dem Hof der Eltern in Langendorf etwas eigenes aufzubauen.

Der Kuhstall wurde entrümpelt, Lieblingsstücke aufbewahrt, neuer Fußboden, Heizung und Elektrik eingebaut. Im August 2008 eröffnete der Laden Quippini. „Als Existenzgründer braucht man einen langen Atem, mindestens drei Jahre ehe sich die Neueröffnung herumgesprochen hat“, sagt die Unternehmerin heute. Und während die Frauen im Laden zwischen skandinavische Möbel, einzigartige Leuchten, kreative Wohnaccessoires vielfältiger Art stöberten, war es den Männern bald langweilig.

So entstand bei Sandra Schwarzburg die Idee, vor allen Männern mit einem Kaffee oder Bier das Warten zu verkürzen. Der Umbau im Stall ging also wieder los. Es entstand ein gemütliches Café mit überraschenden Details. Eine knallrote Ziegelwand und Schwarzweißfotos erinnern an vergangene Zeiten. Dazu Möbel im klassisch-eleganten Weiß. Ein Hauch französisches Flair und moderne Designideen schweben auf dem gesamten Dreiseithof mit. Hier kann die 48-Jährige ihrer Kreativität freien Lauf lassen, recycelt bis heute alte Möbel, bindet eigene Adventskränze, hat ein Händchen fürs Dekorieren.

„Den eigentlichen Durchbruch mit meinem Café habe ich durch einen Bericht in einer überregionalen Gartenfachzeitschrift im Jahr 2013 geschafft“, sagt sie. Seitdem kommen Gäste auch aus Leipzig, Dessau, Halle, Altenburg, Bad Kösen. 15 selbst gebackene Kuchen gehen an einem Wochenende über den Ladentisch.

„Ich habe das gute Gefühl, ich bin beruflich angekommen und kann meinen kleinen Traum leben“, sagt Sandra Schwarzburg und hat noch viele Ideen für die Zukunft.

Das Café ist freitags und samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, sonntags von 14 bis 18 Uhr. Es gelten auch hier die 2G-Regeln.