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Romanikpreis für den Burgenlandkreis Romanikpreis für den Burgenlandkreis: Ritterschlag für die Region

Von Holger Zimmer 14.04.2015, 06:36
Robert Weinkauf (links) und Jan Werner mit Goldmedaille und Urkunde.
Robert Weinkauf (links) und Jan Werner mit Goldmedaille und Urkunde. M. Thomé Lizenz

Goseck - Im altmärkischen Beuster bei Seehausen war am Sonnabend in der Kirche St. Nikolaus die Freude groß bei Robert Weinkauf und Sebastian Pank vom Gosecker Schlossverein sowie bei Jan Werner, der von der Naumburger Gruppe „Steinmeister“ zum montalbâne-Ensemble gestoßen ist. Das holte zwar nicht den ersten goldenen Romanikpreis in den Burgenlandkreis, doch die Würdigung mit einer Goldmedaille bezeichnete die Geschäftsführerin des Saale-Unstrut-Tourismusverbandes, Andrea Meyer, als Ritterschlag für die Region. Immerhin läuft der Countdown für den Welterbeantrag, sind die Hoffnungen groß. Das „montalbâne“-Ensemble leistet dazu einen Beitrag.

Entstanden war es mit einer Auftaktveranstaltung Ende 2013, als die Künstlerin Maria Jonas bei einem Konzert mit mittelalterlicher Weihnachtsmusik zu hören war. Zu den festen Mitgliedern gehört neben Weinkauf und Pank auch Susanne Ansorg. Sie bedauerte es sehr, dass sie bei der Preisverleihung nicht dabei sein konnte, weil sie mit „The Boston Camerata“ Konzerte in Paris und Treviso gab. Sporadisch verstärken Fabio Accurso und Dietrich Zöllner die Gruppe. Ein Höhepunkt war im Vorjahr, als Ansorg als Musikwissenschaftlerin ein Notenfragment rekonstruierte, das aus dem Weißenfelser Claren-Kloster stammt und nach 500 Jahren erstmals gesungen werden konnte. Viel Publikum angezogen hat vor zwei Monaten eine Pilgermesse unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen der Naumburger Domsingschule.

Mittelalterliche Musik passt zum mittelalterlichen Flair der Stadt

Einer der Ausgangspunkte für die Ensemblegründung war, dass sich die Musiker in den Dienst des Welterbeantrags der mittelalterlichen Saale-Unstrut-Region gestellt haben, war Ansorg Initiatorin eines Netzwerkes, das in diesem Zusammenhang um den Welterbeverein entstanden ist. Robert Weinkauf sagt: „Was ist dabei naheliegender, als unsere mittelalterliche Musik in mittelalterlichen Bauwerken aufzuführen.“ Und hinzu kommt wie nebenbei Werbung für die internationalen Tage der mittelalterlichen Musik in Freyburg. Die gibt es seit 1991 und seit 23 Jahren in der Stadt an der Unstrut. Musiker aus vielen Teilen der Welt kommen jedes Jahr zum Festival, müsste der Zuspruch weitaus größer sein. Robert Weinkauf sagt: „Die Gäste hören uns nun zum Beispiel im Naumburger Dom. Ihnen gefällt die Musik, so dass sie sagen, dass sie uns auch mal beim Festival erleben möchten.“

Übrigens haben sowohl die ehemalige Mittelaltergruppe Ioculatores 2007 als auch der Gosecker Schlossverein 2010 bereits den Romanikpreis in Silber erhalten. Immer war dabei ein Grund, dass bedeutende Denkmäler wie die Neuenburg in Freyburg und Schloss Goseck in den künstlerischen Mittelpunkt gerückt wurden. Nach der Preisübergabe am Sonnabend sangen Weinkauf, Pank und Werner das „Gloria“ einer Benediktinermesse, das älteste dreistimmig überlieferte Musikstücke und zum Abschluss ein Pilgerlied.

Das montalbâne-Ensemble ist am 25. April, 18 Uhr, zum Welterbe-Wandertag im Schloss Goseck zu erleben. Dann wird auch die Ausstellung im südlichen Querhaus öffentlich präsentiert. (mz)