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Wasservögel Evi und Gustav ziehen nach Nessa Neue „Schwanenmutter“ Sina Schönian ist am Nessaer Dorfteich im Einsatz

Das Schwanenpaar Evi und Gustav ist die neue Attraktion auf dem Nessaer Dorfteich. Welche Hoffnung Pflegerin Sina Schönian auf die Tiere setzt.

Von Meike Ruppe-Schmidt 08.04.2025, 10:00
Das neue Schwanenpaar Evi (r.) und Gustav wird auf dem Nessaer Schwanenteich täglich von Sina Schönian  mit Futter versorgt.
Das neue Schwanenpaar Evi (r.) und Gustav wird auf dem Nessaer Schwanenteich täglich von Sina Schönian mit Futter versorgt. Foto: Meike Ruppe-Schmidt

Nessa - Majestätisch ziehen sie ihre Bahnen über das stille Wasser. Zwei Schwäne im weißen Federkleid sind die neue Attraktion auf dem Dorfteich in Obernessa. Ihre Namen sind Gustav und Evi und sie sind erst vor wenigen Wochen dort „eingezogen“. Seitdem werden sie liebevoll gehegt und gepflegt von „Schwanenmutter“ Sina Schönian.

„Die Schwäne stammen von einem Bekannten aus Kistritz, der sie mir schenkte“, sagt die 38-Jährige. Mit dem Segen des Ortschaftsrats durften die Vögel auf dem Teich einziehen. Seitdem ist Schönian täglich im Einsatz auf dem Gelände. „Die Schwäne bekommen von mir Weizenbrot, welches in Wasser aufgeweicht wird. Darüber hinaus ernähren sie sich auch von Wasserpflanzen und Gräsern im Uferbereich – und sie sorgen somit dafür, dass das Gewässer sauber bleibt.“

Schon vor 30 Jahren gab auf dem Dorfteich in Nessa Schwäne

Mit den Schwänen ging für Schönian ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. „Ich habe schon lange daran gedacht, dass auf unserem Teich wieder Schwäne einziehen sollten“, erklärt sie. Denn sie erinnere sich gut daran, als es in ihrer Kindheit schwarze Schwäne auf dem Teich gab. „Damals bin ich immer hier stehen geblieben und habe die Tiere bewundert“, erzählt sie.

Hintergrund: Damals hatte sich der ehemalige Nessaer „Schwanenvater“ Klaus Heym, der vor einigen Jahren verstorben ist, über 30 Jahre lang um die Vögel am Teich gekümmert und dort neben einer Voliere mit exotischen Vögeln auch schwarze Schwäne auf dem Teich gehalten. Das Gewässer, das sich aus der Nessa speist, wurde früher als Rittergutsteich bezeichnet und gehörte einst zum Nessaer Rittergut der Familie Große, die nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet worden war. 1975 hatte Heym damit begonnen, den Teich zu pflegen – und dort Ziervögel und Schwäne anzusiedeln. Seitdem wurde das Gewässer Schwanenteich genannt und es entstand ein beliebter Anziehungspunkt über Nessa hinaus.

In der Voliere hält Schönian unter anderem Wellensittiche.
In der Voliere hält Schönian unter anderem Wellensittiche.
Foto: Meike Ruppe-Schmidt

Geht es nach Schönian, soll der Teich genau das auch wieder werden. Nachdem fleißige Helfer aus dem Dorf bereits im letzten Jahr das alte Schwanenhäuschen renoviert und davor zwei schwarze Holzschwäne aufgestellt hatten, pachtete Schönian die verlassene Voliere am Teich vom ehemaligen Schwanenvater Heym und richtete sie wieder her. Inzwischen tummeln sich dort wieder Wellensittiche, Singsittiche, Halsband- und Nymphensittiche sowie Zebrafinken und Wachteln, die Schönian täglich mit Körnern und Wasser versorgt. Im Freigehege hält die junge Frau zudem eine Schar Schwedische Blumenhühner. Und im März zog das Schwanenpaar Gustav und Evi auf den Teich.

Hoffnung auf Nachwuchs bei den Schwänen

Bei der Pflege und Fütterung der Tiere hat Schönian von manchen Anwohner bereits Futterspenden erhalten. „Ich freue mich, wenn Anwohner ihre Brotreste abgeben, das hilft mir sehr bei der Versorgung der Schwäne“, sagt sie. Seit sie die Voliere wieder in Betrieb genommen hat, sei sie täglich auf dem Gelände. „An den Wochenenden verbringe ich meistens den ganzen Tag hier“, erklärt sie. „Denn ich wohne in einer Neubauwohnung und nach Feierabend ist es ein guter Ausgleich, mich hier draußen an der frischen Luft zu bewegen. Ich bin selbst mit Tieren aufgewachsen und mag den Umgang mit ihnen.“

Nach getaner Arbeit genieße sie es auch, einfach auf der Bank zu sitzen und die Vögel zu beobachten. „Das finde ich einfach faszinierend und könnte Stunden damit verbringen“, gesteht Schönian lachend.

Ihr größter Wunsch: „Ich hoffe, dass Schwanendame Evi das Schwanenhäuschen gut annehmen und vielleicht darin irgendwann ihre Eier ausbrüten wird.“ Sodass irgendwann einmal eine ganze Schwanenfamilie ihre Bahnen über den Nessaer Schwanenteich zieht.