1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Junge Frau hilft Weißenfels beim Doppeljubiläum

Zeit für Ideen Junge Frau hilft Weißenfels beim Doppeljubiläum

Weißenfels bereitet sich auf ein Doppeljubiläum im nächsten Jahr vor. Wie Anne Hiltscher aus Apolda dabei helfen soll.

Von Andreas Richter 25.05.2021, 08:01
Das Heinrich-Schütz-Haus  gehört jetzt zu den Wirkungsstätten von Anne Hiltscher in Weißenfels. Flyer in verschiedenen Sprachen  informieren über die Gedenkstätte.
Das Heinrich-Schütz-Haus gehört jetzt zu den Wirkungsstätten von Anne Hiltscher in Weißenfels. Flyer in verschiedenen Sprachen informieren über die Gedenkstätte. (Foto: Peter Lisker)

Weissenfels - Wenn Gäste im kommenden Frühjahr Weißenfels besuchen, dann könnte es sein, dass ihr Weg zu Sehenswürdigkeiten der Stadt von blauen und violetten Blumen gesäumt wird. Das Spalier der Blumen ist eine von zahlreichen Ideen, die in diesen Wochen im Kopf von Anne Hiltscher Gestalt annehmen. Die 30-Jährige ist jetzt von der Stadt als Koordinatorin für ein besonderes Projekt eingestellt worden. Denn im kommenden Jahr will Weißenfels ein Doppeljubiläum gebührend begehen: Den 350. Todestag des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) und den 250. Geburtstag des Dichters und Philosophen Friedrich von Hardenberg (1772-1801).

Um für die Stadt und ihre Gäste einen bunten Strauß von Veranstaltungen und Projekten binden zu können, hatte die Stadt eine bis zum Ende kommenden Jahres befristete Stelle ausgeschrieben. Ein interessantes Angebot für Anne Hiltscher aus dem thüringischen Apolda. Anfang dieses Jahres hatte die junge Frau ihr Studium des interkulturellen Musik- und Veranstaltungsmanagements in Jena und Weimar beendet. Da war die Zeit, sich um einen Job zu bewerben. Weit über 50 Bewerbungen hat sie geschrieben. Mehrere Möglichkeiten hatten sich eröffnet, doch am Ende fanden Anne Hiltscher und die Stadt Weißenfels zueinander. „Die Aufgabe hat mich gereizt, weil man in relativ kurzer Zeit etwas Nachhaltiges für die Region schaffen kann“, sagt die junge Frau.

„Alle sind kooperationsbereit und freundlich“

In diesen Tagen nun nimmt sie Fahrt auf für das doppelte Jubiläum. Das Wichtigste gerade: den Kulturbetrieb der Stadt kennenlernen, Kontakte knüpfen und pflegen. Ob mit Künstlern, die im nächsten Jahr auftreten sollen oder zum Beispiel mit den Akteuren in der Gedenkstätte in Oberwiederstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz), dem Geburtsort von Novalis. Erste Eckdaten für einen gut gefüllten Veranstaltungskalender gibt es bereits. So sollen im März, Juni, September und November kommenden Jahres jeweils Weißenfelser Kulturwochen unter Einbeziehung der Vereine stattfinden. Die Absprachen dazu laufen gerade.

In den ersten Wochen in Weißenfels hat die Apoldaerin, die in ihrer Freizeit gerne liest und bäckt, erst einmal einen guten Eindruck gewonnen. „Alle sind kooperationsbereit und freundlich“, sagt sie, die bisher keinen besonderen Bezug zu Weißenfels und seinen historischen Persönlichkeiten hatte. Meist ist sie nun an drei Tagen in der Woche im Homeoffice, die anderen beiden Tage arbeitet sie in Weißenfels. Für die Stadt und ihr Doppeljubiläum soll sie nun ihrer Kreativität freien Lauf lassen, wie es Maik Richter, der verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiter im Heinrich-Schütz-Haus ihr mit auf den Weg gegeben hat.

Das Spalier der Blumen in den Symbolfarben der Romantik und des Adels ist da nur eine Idee. Eine weitere: In Anlehnung an Traditionen des 17. und 18. Jahrhunderts könnten in der Stadt Themengärten entstehen. Kräuter- oder Apothekengärten, Hochbeete etwa im Hof des Heinrich-Schütz-Hauses oder im Novalisgarten in der Klosterstraße, die vielleicht von Schulklassen gepflegt werden. So könnte auch das ein Beitrag dazu sein, ein doppeltes Jubiläum mit allen Sinnen zu genießen. (mz)