Im neuen alten Salon Im neuen alten Salon: Aus "Liebeshaar" wird "Frisör und Barbier Arkan"

Weißenfels - Vieles ist anders, seitdem der ehemalige Frisörsalon „Liebeshaar“ in der Merseburger Straße im Weißenfelser Stadtteil Neustadt wieder geöffnet hat. Er heißt nun nämlich „Frisör und Barbier Arkan“ und im Geschäft begrüßen Aluan Almuhamad und Eiad Ghebli die Kunden. Sie beraten die Männer und Frauen, die zu ihnen kommen, schneiden Bärte und Frisuren, bieten zudem Gesichtspflege wie Dampfmassagen und viele weitere Leistungen an.
Der 22-jährige Aluan Almuhamad und sein 38-jähriger Kollege fühlen sich sehr wohl. Dabei kamen die beiden Männer erst vor sechs Jahren aus Syrien nach Deutschland. Eiad Ghebli erzählt, dass er in seinem Heimatland mit 18 Jahren anfing, zu schneiden und zu frisieren und somit dieses Handwerk bereits seit 20 Jahren ausübe. Aluan Almuhamad hingegen sagt, dass er seit sieben Jahren in diesem Gewerbe tätig sei. Beide arbeiten zwar in Weißenfels, wohnen jedoch in Merseburg, wo beispielsweise Eiad Ghebli gerne seine Freizeit mit seinen beiden Töchtern verbringt. „Wir fühlen uns wohl hier“, sagt Aluan Almuhamad.
In Weißenfels jetzt schon drei Salons und in Merseburg vier
In den ersten Tagen sei das Geschäft in der Merseburger Straße, in dem auch Milisa Duraković mitarbeitet, verhalten angelaufen, sagt der 22-jährige Barbier: Es habe vermutlich daran gelegen, dass bislang die neuen Firmenschilder fehlten und diese erst dieser Tage angebracht werden konnten. Seitdem habe sich der Kundenzulauf aber merklich verbessert, jetzt spreche sich dieses neue Angebot langsam herum.
Ihr Arbeitgeber ist Arkan Akram Gulan, der in Weißenfels jetzt schon drei Salons und in Merseburg vier betreibt. Er selber stammt aus dem Irak, ist Frisörmeister und lebt seit nunmehr 22 Jahren in Merseburg, wo er auch mit seinem Unternehmen begann. Da seine Geschäfte dort florierten, sah er sich nach weiteren Möglichkeiten um und wurde in der Merseburger Straße in Weißenfels fündig. Die vorherige Inhaberin Heidi Grille hatte das „Liebeshaar“-Geschäft nach eigenen Angaben aus personellen und wirtschaftlichen Gründen abgegeben. Sie arbeitet nun in der Hauptgeschäftsstelle „Liebeshaar“ An der Pforte in Weißenfels weiter.
„Es war eine gute Gelegenheit“
Zuallererst hatte der 42-jährige Arkan Akram Gulan einen Salon in der Saalstraße eröffnet. Zufällig sah er später, dass in der Jüdenstraße ein ehemaliges Schuhgeschäft leer stand. Größe und Lage gefielen ihm. „Es war eine gute Gelegenheit“, sagte der vierfache Vater damals. Die Wände wurden gestrichen, der neue Boden mit Laminat und Marmor verlegt und die Möbel bestellt - und dann kam aber die Corona-Pandemie und mit ihr der erste Lockdown. Bevor der Mann sein zweites Geschäft also wie geplant im März des vergangenen Jahres eröffnen konnte, musste er es schon wieder schließen. Arkan Akram Gulan steckte den Kopf aber nicht in den sprichwörtlichen Sand, sondern nutzte die Zwangspause und führte alle Renovierungen akribisch zu Ende.
Renovieren mussten er und seine Mitarbeiter das Geschäft in der Merseburger Straße nicht, denn sie konnten die Inneneinrichtung von der Vorgängerin übernehmen und in den Räumen war alles noch gut erhalten. Nun hoffen Aluan Almuhamad und Eiad Ghebli, dass sie sich mit dem Salon etablieren und sich einen möglichst großen Stammkundenkreis aufbauen können. (mz)