"Streetfood-Meile" in Weißenfels Frühstück in Weißenfels: Jüdenstraße lädt zum kulinarischen Spaziergang

Weißenfels - Wer gern durch die Stadt flaniert und dabei die eine oder andere Gaumenfreude ausprobiert, der sollte sich schon mal den 28./29. April dick im Kalender ankreuzen. An diesem Wochenende soll die Weißenfelser Jüdenstraße zur Schlemmermeile werden. Oder „Streetfood-Meile“, wie es die Organisatoren auf Neudeutsch nennen.
Der Genuss-Parcours im Zentrum soll jedenfalls Höhepunkt eines Innenstadt-Projekts sein, das gerade in seinem dritten und vorläufig letzten Jahr angekommen ist.
„Wir sind voll in den Vorbereitungen, wollen die ausländischen Mitbürger ebenso einbeziehen wie den Jugendtreff Citypastoral und andere Partner“, berichtet Roland Kähler, Leiter des Projekts mit dem einigermaßen sperrigen Namen Biwaq.
Details kann und will er noch nicht verraten. Nur so viel: Kulinarische Kostproben aus den verschiedensten Ländern sollen die Leute ins Zentrum locken. In anderen Städten hatten ähnliche Meilen bereits Erfolg.
Projekt soll Innenstadt von Weißenfels beleben
Ein Vorläufer war im vergangenen September ein Innenstadtfrühstück in Weißenfels. Kähler: „In Dresden gab es im letzten Jahr auch eine solche Meile. Was da zu sehen war, das können wir auch.“
Selbstbewusst geht der Chef in das dritte Jahr des vom Bund geförderten Projekts zur Belebung der Innenstadt. Dabei war Biwaq vor zwei Jahren nur schwer aus den Startlöchern gekommen.
Viele Idee: Citycard und eine Smartphone-App
Weil das Ganze zunächst nach grauer Theorie aussah, musste der erste Chef eines vierköpfigen Teams, ein Mann von außerhalb, nach nicht einmal einem halben Jahr seinen Hut nehmen. Mit Citymanager Roland Kähler, ein eifriger Netzwerker in der Stadt, ging es bergauf.
Ein Schwerpunkt: die Citycard zum Stempelsammeln, mit der mehr Kunden in die Geschäfte gelockt werden sollen. Das Saale-fest erlebte eine gelungene Neuauflage. Das jüngste „Kind“ des Biwaq-Teams: eine App fürs Smartphone mit allen wichtigen Informationen rund um Weißenfels.
Als Ideenschmiede für das Zentrum hat sich eine Interessengemeinschaft Innenstadt etabliert, in der die Händler und Gewerbetreibenden des Zentrums mitarbeiten. „Da ist ein gutes Netzwerk entstanden. Wichtig ist immer der direkte Weg“, spricht Kähler aus Erfahrung.
Auch Baustellen sind Thema beim Biwaq-Team
Diesen direkten Weg braucht es auch, denn das Thema Baustellen in der Innenstadt sollte zum Dauerbrenner für das Biwaq-Team werden. Dass das Ganze nervt und den einen oder anderen Händler bis an seine Schmerzgrenze bringt, konnten und können auch Kähler und seine Mannschaft nicht verhindern.
Doch sie steuern dagegen: mit dem direkten Draht zu den Betroffenen, mit freiem Parken ab 15 Uhr im Zentrum, mit Porträts von Innenstadthändlern im Amtsblatt, mit Händlerstammtischen.
Oder eben mit der Citycard. Kähler weiß, dass auch diese Aktion während der vielen Baustellen keine Wunder vollbringen konnte. Doch er sagt: „Ohne Citycard wären noch weniger Leute in die Innenstadt gekommen.“
Projekt zur Stadtentwicklung soll weitergeführt werden
Und so wollen sie in diesem Jahr noch einmal Gas geben mit Biwaq. Nicht nur mit der Schlemmermeile im April. Auch mit dem beliebten Fest an der Saale, mit Händlerstammtischen, und mit einer interaktiven Stele auf dem Marktplatz, die Touristen und Einheimischen aktuelle Informationen rund um die Stadt geben soll.
Derweil stellen sie die Weichen für eine Fortsetzung des Projekts. „Die nächste Förderperiode für Biwaq beginnt am 1. Januar 2019. Wir haben im Dezember offiziell unser Interesse bekundet, das Projekt weiterzuführen“, berichtet Lars Meinhardt, Leiter des städtischen Amtes für Wirtschaftsförderung.
Schwerpunkte für die weitere Entwicklung der Innenstadt haben sie auch schon auf dem Schirm: die weitere Digitalisierung und den Kampf gegen leere Häuser in der Innenstadt. (mz)