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Ferienprogramm Ferienprogramm: Das Schloss in der Blase

Von Matthias Voss 22.05.2012, 18:05

weissenfels/MZ. - "Es gibt immer mal was, was nicht so klappt, liebe Kinder. So ist das nun mal im Leben", sagte Ilonka Struve, Mitarbeiterin des Weißenfelser Stadtmuseums auf Schloss Neu-Augustusburg, am Dienstagmorgen vor rund einem Dutzend Ferienkindern. Damit meinte sie den Wind, der einen regelrechten Seifenblasenwettkampf unmöglich machte.

Dazu hatte das Museum als Ferienaktion eingeladen. Dessen Leiter Martin Schmager hatte dann die Idee, in den Durchgang zur Schlossterrasse zu wechseln, doch "das war ursprünglich auch meine Idee. Aber die Kollegin vom Fernsehen hat da zu wenig Licht," so Struve. Als diese ihre Bilder im Kasten hat, konnten sich die Kinder windgeschützt austoben. Ein richtiger Wettbewerb kam zwar nicht mehr zustande, aber die Mädchen und Jungen hatten trotzdem sichtlich ihren Spaß. An sechs verschiedenen Möglichkeiten, Seifenblasen zu produzieren, konnten sie sich ausprobieren. Natürlich gehörte da der Riesenring dazu, genauso wie exotische Formen wie Blasen-Tennis, die Weintrauben-Rebe oder die Herstellung eines Seifenblasenfensters.

Annett Dietrich war mit ihren drei Kindern Kiara, Tabea und Franz da und wusste vorher schon, was auf sie und die Vier- bis Zehnjährigen zukam. "Ich kenne Frau Struve noch aus dem Seumeclub in der Langendorfer Straße. Damals gab es dort auch immer tolle Angebote. Seifenblasen sind ja wirklich für jedes Alter faszinierend, auch für mich", sagte die Weißenfelserin, die sich freute, nicht weit fahren zu müssen, um mit den Kindern was erleben zu können. In den Hort wollten sie nicht.

Aus Dölkau (Saalekreis) waren dagegen vier Kinder vom Hort Villa Kunterbunt angereist. Unter ihnen der neunjährige Lukas Schulz, der froh über die Abwechslung war. "Das ist doch mal was Anderes, als nur im Hort zu spielen. Na ja, so extrem spannend sind die Seifenblasen jetzt nicht, aber ich finde es trotzdem schön. Man hat so viele Möglichkeiten", so Lukas und probierte sich an einer Eigenkreation von Struve aus. Einem verknoteten Seilgebinde an zwei Stäben, das immer wieder neue, verrückte Blasen produzierte. "Diese Spielerei gibt es schon seit über 5 000 Jahren. Und damals wie heute nimmt man dafür Laugenwasser. Auch wenn es heutzutage eine besondere Lauge ist. Aber welche genau, bleibt ein Geheimnis", erzählte die Museumsmitarbeiterin.

Dabei war es für sie besonders schön, zu erleben "wie die Kinder von Minute zu Minute ruhiger werden. Sie lernen richtig Geduld zu haben, damit es mit den Gebilden klappt. So einfach ist das ja auch nicht," sagte Struve, die sich selber als kleine Anfängerin in der Seifenblasenkunst sieht. Nach einer knappen Stunde war das Programm schließlich vorbei und die Kinder bekamen noch eine kleine Führung durch die Schlosskirche. Als besonderen Bonus obendrauf gab es zudem die Zusicherung auf freien Eintritt zur nächsten Gruftführung und eine Freikarte für die nächste Mitmach-Theater-Vorstellung. So sicherte sich Struve gleich die nächsten Gäste für das Museum, "denn man muss doch wirklich nicht aus Weißenfels raus, um was zu erleben, oder?"