Ehrenamt in Weißenfels Ehrenamt in Weißenfels: Freiwillige bauen Kulissen für Musical

Weissenfels/MZ - Ist das E-Werk Weißenfels wieder in Betrieb? - Das nicht, obwohl im ehemaligen Kraftwerk wie anno dazumal jede Menge Energie produziert wird. Von Darstellern und Sängern des Musicals „Elisabeth - Legende einer Heiligen“ nämlich. Ein Teil der Teilnehmer hatte sich bereit erklärt, in die Bautruppe zu gehen. Jetzt sorgen die zehn Fleißigen für den später stimmungsvollen Hintergrund zur Lebensgeschichte Elisabeths.
Hämmern, sägen, Maschinenlärm - das empfängt einen vor der Tür das Industriedenkmals. Drinnen steht ein mehrere Meter hohes Gerüst. Oder, von der anderen Seite, eine Burg, der das fast drei Meter hohe Tor noch fehlt. An einem der zwei Torflügel arbeitet Tobias Lehmann gerade. Seine Frau singe im Chor und er wolle sich so einbringen, sagt der Weißenfelser. Er misst zwei Holzleisten ab und sägt sie zu. Dann steckt er sie auf der Rückseite des halben Tores fest und verschraubt sie mit einem Akkuschrauber.
Inspiration von der Ausstattung des Originals
Neben ihm arbeitet Daniela Hamann. Eigentlich singe sie im Chor, sagt sie. Doch sie sei heute eingesprungen, denn: „Es muss ja vorwärts gehen mit unserer Elisabeth.“ Als Heimwerkerin macht sie sich auch gut. Sie steht an einer Schneidemaschine für Dämmung. „Eine Leihgabe“, erklärt Vereinsvorstandsmitglied Jörg Döring von „music art weissenfels“. Die Weißenfelser Baustoff-Firma Dettman stellte sie bereit und sponserte dazu die Styroporplatten. Vom Baucentrum in Tagewerben kam das Holz.
Die weißen, leichten Platten sollen zum zweiten Bühnenbild werden. Hier hat sich die Truppe von der Ausstattung des Original-Musicals inspirieren lassen. Wie dabei sollen mehrere aufstellbare Platten den Innenbau eines Kirchenraums mit Rundbögen und Verzierungen darstellen. Auf deren Rückseite entsteht Szenenbild Nummer Drei: ein Armenhaus.
Daniela Hamann misst die Rundbögen für den Sakralbau aus den Styropor-Stücken und schneidet sie sorgsam mit dem heißen Draht der Maschine. Einige der Bauteile werden diagonal abgeschnitten. Da greift Frank Paetzold mit zu. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „music art weissenfels“. Hier im E-Werk wolle er aber einfach einer vom Bautrupp sein. Einer allerdings, der immer eine Lösung findet, wie man nach kurzer Zeit merkt. Er durchtrennt nicht nur das Styropor diagonal, sondern schneidet auch den Fuß des Bogens mit dem Messer kurzerhand passend in Form.
Ziel ist die Premiere im März
Zur Zeit liegt der Torbogen für die erste von mehreren Wänden noch auf einer Art Malertisch. Denn der Aufsteller, auf den er kommen soll, wird gerade noch gebaut. An ihm arbeiten Daniel Zimmermann und Uwe Melior. Immer wieder legen sie den Winkel an - der Aufsteller darf nicht schief sein, schließlich muss er halten. Und weil er ja zweiseitig ein Bühnenbild zu tragen hat, muss am Ende zwischen zwei Spanplatten alles passen und wackelfest sitzen.
„Auf welche Seite kommt der Aufbau-Ständer?“, fragt Jörg Döring die zwei Männer. „Dorthin, wo der Winkel besser ist“, sagt Zimmermann. Döring nickt. Der Weißenfelser wolle im Namen des Vereinsvorstands das Ziel im Auge behalten - die Premiere am 7. März.

