"Deutschland im Blaulicht" "Deutschland im Blaulicht": Polizistin Tania Kambouri geht an die Öffentlichkeit

Leissling - Das Buch von Tania Kambouri verkauft sich am Mittwochabend gut im Hotel „Schöne Aussicht“ in Leißling. „Deutschland im Blaulicht“ hat sie geschrieben und der SPD-Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben hat die Frau im Rahmen des Literaturherbstes in den Burgenlandkreis eingeladen.
Sie erzählt, dass sie schon in der Schule einen Beschützerinstinkt hatte, ihr Berufswunsch, Polizistin zu werden, ganz zwangsläufig gekommen sei. Und auf die letzte Frage Erbens, ob sie wieder Polizistin werden würde, sagt sie mit Überzeugung Ja und erntet viel Beifall im sehr gut gefüllten Saal.
Tania Kambouri im Dienst beschimpft und attackiert
Dabei hatte sie vorher von grenzwertigen Erfahrungen berichtet. Es seien natürlich auch Deutsche, die sie beschimpften und attackierten. Aber deren Zahl beziffert sie mit 20 Prozent. Vor allem aber sei es Migranten-Kriminalität, mit der sie in Nordrhein-Westfalen zu tun habe und das nicht erst seit dem Flüchtlingsstrom des Vorjahres. In manchen Vierteln könne sich die Polizei schon nicht mehr sehen lassen. Sie sagt, dass man angesichts des Personalmangels nicht mal Verstärkung rufen könnte. Und Aggressivität treffe sie - im Gegensatz zu ihren deutschen Kolleginnen - besonders, weil sie nicht nur Frau sei, sondern man ihr auch ansehe, dass sie griechische Vorfahren habe. Ihr letztes unschönes Erlebnis sei gewesen, als ihr ein Migrant nach einem Unfall so in die Finger gebissen habe, dass sie noch immer keinen Außendienst machen könne. Sie fühle sich jedenfalls von Politik und Justiz allein gelassen. Auf die Probleme habe sie erst in einem Leserbrief aufmerksam gemacht und hatte dann die Anfrage eines Münchner Verlages, in dem das Buch im Vorjahr erschien. Rückendeckung habe sie von Vorgesetzten, sagt aber, dass sie ohnehin keine Karriere machen wolle.
SPD-Landtagsabgeordneter Rüdiger Erben: Polizei wird aufgestockt
Erben betonte, dass die Verhältnisse in Sachsen-Anhalt andere seien. Und nach dem Personalabbau würde ja bei der Polizei im Land künftig aufgestockt, verfünffache sich die Zahl der Polizeischüler demnächst fast. Das Bedürfnis nach mehr Sicherheit wurde dann auch vielfach von den Besuchern der Veranstaltung geäußert. Aber nicht nur wegen der Migranten oder Flüchtlinge, sondern wegen eines Werteverlustes, fehle es allgemein an Respekt vor Lehrern und Polizei. Angriffe gegen die Ordnungshüter seien auch Angriffe gegen den Staat, hieß es. Angesichts des erstarkten rechten Potenzials wurde gewarnt, dass sich Geschichte wiederholen kann. Für eine Frau war klar: „Ein Staat ist stark, wenn er auf Sicherheit, Bildung und Gesundheit setzt.“ (mz)