Coronavirus in Weißenfels Coronavirus in Weißenfels: "Bildung auf Sparflamme"

Weissenfels - Vorgestern hat Jürgen Mannke, Schulleiter des Goethegymnasiums, gegenüber der MZ noch seine Bedenken ausgedrückt, wie sich mögliche Schulschließungen auf die Zwölftklässler auswirken würden, für die nun die Abiturvorbereitungen beginnen. Ab Montag wird das Szenario zur Realität.
„Es ist eine schwierige Situation, aber wir werden uns damit arrangieren“, sagt Mannke. Die Lehrer würden Montag auf jeden Fall in die Schule kommen und eine Notversorgung aufrechterhalten, so Mannke. Mit einer sogenannten „Cloud“ verfügt das Gymnasium zudem über eine digitale Infrastruktur, die es ermöglicht die Unterrichtsinhalte auf die heimischen Computer der Schüler zu übermitteln. Aber „es ist Bildung auf Sparflamme“, resümiert der Schulleiter.
„Wir sind glücklicherweise gut mit der digitalen Technik ausgerüstet"
Dasselbe planen die Berufsbildenden Schulen des Burgenlandkreises. „Wir sind glücklicherweise gut mit der digitalen Technik ausgerüstet und können die Inhalte dadurch trotzdem vermitteln“, sagt Schulleiter Jörg Riemer auf MZ-Nachfrage.
Die Schüler, die dort eine duale Ausbildung machen, werden in dieser Zeit den praktischen Teil in den jeweiligen Unternehmen absolvieren, erklärt er weiter. Auch die Lehrer sind informiert und werden „kontaktbereit sein, um Schülerfragen zu beantworten“, so Riemer.
„Nur der Zeitpunkt ist richtig blöd"
Dass die Schulen in den nächsten Wochen geschlossen werden, findet Gabriele Poeck, Leiterin der Grundschule Hohenmölsen, in Ordnung. „Nur der Zeitpunkt ist richtig blöd, denn die Maßnahme ist an einem Freitagnachmittag kaum noch umsetzbar, wenn Montag schon die Schulen geschlossen sein sollen“. Ob es in Hohenmölsen eine Notversorgung für die Grundschüler geben wird, konnte Poeck am Freitag noch nicht sagen. Kinder, die zu Hause bleiben, sollen aber ebenfalls über das Internet bereitgestellte Aufgaben bekommen.
Auch Kitas sollen geschlossen bleiben. Steffi Hosemann, Leiterin der Kita „Anne Frank“, sagt dazu: „Wir versuchen die Eltern über alle verfügbaren Kanäle so schnell wie möglich zu informieren.“ Am Montag werde sie mit anderen Erzieherinnen früh um sechs Uhr vor Ort sein, um Eltern zu empfangen, die noch keine andere Lösung für die Betreuung ihrer Kinder gefunden haben.
Notbetreuung für Erst- bis Sechstklässler bislang bis Mittwoch
Die Notbetreuung hat das Land für Erst- bis Sechstklässler bislang bis Mittwoch, für Kitas bis Freitag für Eltern bestimmter Berufsgruppen angesetzt. Am Montag werde es aber eine Telefonkonferenz mit den Gemeindebürgermeistern geben, um das weitere Vorgehen zu beraten, so Landrat Götz Ulrich (CDU).
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