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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Lebensrettern fehlt Geld

Von Birger Zentner 30.09.2012, 17:15

Weissenfels/Freyburg/MZ. - Verglichen mit anderen Lebensrettern wie Feuerwehrleuten fühlen sich die DLRG-Mitglieder schon etwas stiefmütterlich behandelt, wie Ronny Ulrich, der Vorsitzende der Ortsgruppe Weißenfels / Hohenmölsen, zum Ausdruck bringt.

Die CDU-Kreistagsfraktion will jetzt einen Vorstoß machen, um die Ausstattung der Gruppen zu verbessern. Dazu haben sich Mitglieder der Fraktion mit Ronny Ulrich und mit dem Schatzmeister der Ortsgruppe "Mittlere Unstrut" Günther Hollburg getroffen. Allerdings weiß man auch bei der Fraktion noch nicht so recht, wie die bessere Finanzierung bewerkstelligt werden könnte.

Finanzquellen offen

"Jede Erhöhung der Zuwendung aus dem Kreishaushalt muss über die Kreisumlage finanziert werden", sagt Fraktionschef Götz Ulrich. Aber die Gemeinden, die die Kreisumlage bezahlen müssen, haben selbst nichts in der Kasse, schränkt er ein. "Andererseits muss die Technik der DLRG im Notfall bereitstehen. Wir werden daher nicht umhin kommen, wenigstens die notwendigste Rettungstechnik der DLRG zu erneuern. Das geht nicht ohne Geld", so Götz Ulrich.

Beispielsweise benötigen die Freyburger Unstrut-Retter jährlich rund 13 000 Euro für die Bereitstellung eines Einsatzfahrzeuges mit Boot und die Ausrüstung von vier bis fünf Tauchern, machte Hollburg bei dem Treffen mit der Fraktion deutlich. Ronny Ulrich verwies auf die Spezialisierung der Weißenfelser und Hohenmölsener. Wie er selbst sind sieben Mitglieder der Gruppe zu Strömungsrettern ausgebildet worden. Allein deren Ausrüstung koste pro Mann 700 Euro, bislang finanziert aus der Vereinskasse und aus der privaten Schatulle. Die eigentlich noch benötigte Seilausrüstung koste 3 000 Euro. Die könne man derzeit aber nicht aufbringen, ebensowenig die Mittel für ein Boot. "Wir haben nur ein kleines am Mondsee liegen", so Ronny Ulrich. Zusätzliche Einnahmen erlange man derzeit nur über Einsätze zur Sicherung von Veranstaltungen, aber zum Beispiel Wassersportvereine haben auch nur wenig Geld in der Kasse.

Beiderseitiges Interesse

Dabei zeigt sich laut Ronny Ulrich, dass der Landkreis durchaus Interesse habe, die DLRG in den Katastrophenschutz einzubinden. Das habe er auf sein schriftliches Angebot gegenüber der Kreisverwaltung erfahren. Aber da sei auch schnell klar geworden, dass es mit einer finanziellen Unterstützung schlecht aussieht. Allerdings, 2 250 Euro pro Jahr bekommt die DLRG aus dem Kreishaushalt, geht aus der Pressemitteilung der CDU-Kreistagsfraktion über des Treffen mit den beiden Ortsgruppen hervor. Zu wenig angesichts der schon beschriebenen Aufwendungen, konstatiert man aber gleichzeitig.

Ronny Ulrich ist und bleibt Optimist. "Wir sind Fachleute in der Wasserrettung, trainieren jeweils einmal wöchentlich, sind körperlich absolut fit", sagt er. Er setzt darauf, dass dies auch seine Anerkennung finden wird. Zudem sei die DLRG mit ihren Tauchexperten und Strömungsrettern für eine enge Zusammenarbeit zum Beispiel mit der DRK-Wasserwacht und auch mit der Feuerwehr bereit.