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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Die Baumeister und ein Geldpreis

Von KARIN GROSSMANN 17.03.2011, 19:16

FREYBURG/MZ. - "Uta von Naumburg trifft Liszt und Naturfreunde Sachsen-Anhalt", so blickte die Geschäftsführerin des Saale-Unstrut-Tourismusvereins (SUT), Andrea Meyer, auf das Jahr 2011 in der Saale-Unstrut-Region voraus. Die Gäste aus dem Inland können im Burgenlandkreis, im Saalekreis und im Norden Thüringens eine Menge erleben, machte sie bei der 2. Tourismuskonferenz, die diesmal in der Sektkellerei Freyburg stattfand, deutlich. Dabei geht es nicht nur um die Landesausstellung "Der Naumburger Meister", die ab 29. Juni vier Monate lang in der Kreisstadt zu sehen ist. Die Hinterlassenschaften des "Bildhauers und Architekten im Europa der Kathedralen" sollen eben nicht nur im Naumburger Dom zu sehen sein. Kerstin Wille, Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit bei den Vereinigten Domstiftern, berichtete von verschiedenen Orten, die bei Führungen aufgesucht werden. Der Kartenvorverkauf laufe bereits seit Dezember. Bis jetzt hätten sich schon 10 000 Besucher angemeldet, darunter über 8 000 in Reisegruppen. Hotels wegen der Übernachtungen und die Gastronomie werden das wirtschaftlich spüren. Auf der Internetseite und auf Faltblättern wird auf die Ausstellungsorte, Führungen und die Korrespondenzorte hingewiesen. "Wir wissen, wie unser Baumeister aussieht", lockte Jörg Peukert, der Museumsleiter der Neuenburg, und meinte damit die Ausstellung "Die Freyburger Meister". Ab 1. April gebe es die erste visuelle Führung in der Burg, ab 18. Juni dazu die im Bergfried "Dicker Wilhelm".

Dass Wetter und Reiseentscheidungen zusammenhängen, weiß man auch im Saale-Unstrut-Gebiet seit dem Jahr 2010. "Die Zahl der Gäste aus dem Inland ist konstant geblieben", sagte Andrea Meyer. Von über 40 000 mehr Übernachtungen im Burgenlandkreis und 8 000 mehr in Bad Sulza berichtete sie. Bei der Gästebefragung sei die Zufriedenheit bei 86 Prozent gewesen. Mit Kultur und Natur entlang der Straße der Romanik und den Himmelswegen, Kulinarischem und den Aktivwochen mit Wandern und Radfahren habe man sich einen Namen gemacht. Doch es gehe auch immer darum, neue Angebote zu bündeln. Zwei Linien verfolgt der Verein mit seinen 42 Mitgliedern: Kulturtourismus und Aktivtourismus. Ob die Angebote schon all das bieten, "was der Gast will", wollen sie überprüfen. Zu diesem Thema hielt der promovierte Mathias Feige von der dwif-Consulting GmbH einen Vortrag. Deutschland sei robust, hat trotz des Wetters im letzten Jahr geschäftsmäßig gut durchgehalten, meinte er. Dennoch habe die touristische Wetterstation zu kämpfen. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis und einer Service-Qualität, die der Altersstruktur der Reisenden angepasst werden muss, sprach er. Und weil die Fördermittel von Land und Bund für den Tourismus immer weniger werden, müssen die Kommunen selbst "Geld reinholen", um damit Personal und Marketing bezahlen zu können. Kurtaxe und Bettensteuer brachte er ins Gespräch.

Doch jetzt können sich die Hoteliers und Gastronomen im SUT-Gebiet erst einmal entscheiden, ob sie den Tourismuspreis Saale-Unstrut 2011 gewinnen wollen. Die Bewertungskriterien lagen aus. Einsendeschluss ist der 28. Mai. Drei Preise (2 000 Euro, 1 000 Euro und 500 Euro) gibt es, sagte Andrea Meyer. "Wir haben den Stellenwert des Tourismus als Wirtschaftszweig erkannt", sagte Landrat Harri Reiche (parteilos). Er wurde für weitere vier Jahre als Vorsitzender des SUT von der Mitgliederversammlung gewählt.