Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Aus Güsen nach Goseck
GOSECK/MZ. - Vogelgezwitscher, Sonnenschein und die Baumblüte: Beste Voraussetzungen für einen Ausflug ins Grüne. Das dachten sich wohl auch die rund 30 Wanderbegeisterten, die sich am Sonnabendvormittag im Innenhof des Schlosses Goseck eingefunden hatten. Ausgerüstet mit festem Schuhwerk und wetterfest-luftiger Kleidung, Rucksack und Fotokamera machte sich die Gruppe unter Leitung von Iris Hölzer auf den Weg in Richtung Eulau.
Die freiberufliche Weinerlebnisbegleiterin, die nahe Laucha selbst einen Weinberg besitzt und Landwirtschaft studiert hat, wusste die Wanderer mit Anekdoten und Fakten zu unterhalten. Sie konnte zudem viele Pflanzen am Wegesrand bestimmen und über deren Verwendung berichten. "Es sind auch einige bekannte Gesichter dabei", sagte Hölzer beim Blick in die Runde.
Darunter befindet sich das Ehepaar Erhard und Gudrun Zeng aus Weißenfels. "Das letzte Mal sind wir von Schulpforte aus in Richtung Rossbach gelaufen", erinnerten sich die beiden, die auch sonst gern wandern. Österreich oder Italien heißen dann die Ziele des Paares, das von der Weinwanderung in der MZ gelesen hatten. Ihnen gefalle, dass Iris Hölzer viel Wissenswertes zur Historie von Orten zu erzählen habe. "Und wenn das Wetter so toll ist, macht es nochmal soviel Spaß", meinte Erhard Zeng.
Man sei unter Menschen, sehe etwas von der Natur und gehe auch einmal weniger bekannte Wege entlang, nannte Antje Landgraf die Gründe, weswegen sie teilnehme. Im Alltag sei man ja sonst immer eher schnell überall unterwegs. Doch auch von weiter her angereiste Gäste wollten sich die frühlingshafte Landschaft nicht entgehen lassen. Aus Eisleben im Mansfelder Land hatte Hans-Jürgen Wittek sich aufgemacht. "Die Touristikprogramme der Saale-Unstrut-Region hole ich mir beispielsweise auf Messen", so der Wanderfreund. In der Region sei er schon gewesen, Goseck hingegen kenne er noch nicht. Auch Karl-Heinz Petzold bekannte sich als Fan der Region. Er kam gar aus Güsen bei Genthin nach Goseck. "Ich habe mich im Internet über Veranstaltungen in dieser wunderschönen Gegend informiert. Und ich erinnerte mich an Iris Hölzer, weil ich sie auf der Jungweinprobe in Weinböhla gesehen hatte", sagte er. Bei dem schönen Wetter sei ihm die Idee gekommen, mal wieder die Strecke auf sich zu nehmen, zumal er an diesem Wochenende einmal arbeitsfrei gehabt habe. Die Wanderung bei Iris Hölzer sei seine erste, aber er sei sich sicher, dass er nun öfter einmal mitlaufen werde, meinte Karl-Heinz Petzold.
Nachdem man vom Schloss aus einen Blick in das sich unterhalb ausbreitende Saaletal geworfen hatte, ging es forschen Schrittes in eben jenes. "Am Dechantenberg bei Goseck werden wir einen Silvaner und einen Weißburgunder probieren, allerdings werden es keine Lagenweine, sondern welche des Landesweingutes sein", machte Iris Hölzer den Wanderern den Mund auf die edlen Tropfen wässrig. Immerhin sollte die Weinwanderung gut vier Stunden dauern, da komme die "Stärkung" recht.