Buchautor Volker Püschel Buchautor Volker Püschel: In drei Jahren zur Trilogie
![Volker Püschel vor seinem Computer, den er auch für die Recherche nutzt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/4/23/2d13c8ce-a081-4ad0-afcd-57fbfbbb3ee0.jpeg?auto=format)
Eulau/MZ - Nicht mal ein Jahr ist vergangen und Volker Püschel aus Eulau legt nach „Otto der Welfenkaiser“ mit „Otto das Kind“ sein zweites Buch vor. Und schon jetzt hat er die Hälfte des dritten und letzten Bandes seiner Welfen-Trilogie in der Schublade.
Beim Vergleich mit Alexandre Dumas und Karl May, Schreiber zahlloser historischer Romane und Abenteuerbücher, schmunzelt der 73-Jährige und wischt den Einwurf mit einer Handbewegung beiseite. Natürlich, beides mag er: Historische Fakten, an denen er seine Geschichte auffädelt, fehlen bei ihm genauso wenig wie ein gehöriger Schuss Spannung, die garniert ist mit Erotik. Schließlich sollen die Leser sein neues Buch erst nach 460 Seiten aus der Hand legen und dabei hat sich Püschel schon 50 Seiten kürzer gefasst als bei seinem Erstling. Die roten Einbände erinnern ihn außerdem gewollt an einen anderen Schriftsteller: Edgar Wallace, den englischen Krimi-Autor, den er gern gelesen hat und der ebenfalls nicht zu den unproduktivsten seiner Zunft zählt.
Sein neues Werk stellt Volker Püschel am 17. Mai ab 19 Uhr in der Eulauer Ulenaue vor.
„Otto der Welfenkaiser“ ist im Arps-Verlag erschienen und kann unter ISBN 978-3-936341-23-2 bestellt werden. „Otto das Kind“ ist jetzt vom Verlagshaus Schlosser herausgegeben worden, ISBN 978-3-86937-250-5. Band 3 der Trilogie soll Mitte des nächsten Jahres auf dem Markt sein. (hz)
Wie Dumas die französische Historie, so fasziniert den Wahl-Eulauer die deutsche. Zeit, um sich damit intensiver zu beschäftigen, nimmt er sich aber erst seit 2000, als er als promovierter Mediziner noch am Main lebte und dort anlässlich des 800. Jubiläums des Nibelungenliedes ein Historienspektakel miterlebte. Kurz darauf wechselte Püschel als praktizierender Arzt nach Berga und ließ sich vom nahen Kyffhäuser zu ersten Theaterstücken inspirieren. Ein eigenes Buch freilich hat ihn immer gereizt, doch dafür die Zeit auch wegen des von ihm gegründeten Hoftheaters „Poeta Historica“ in der Ulenaue nicht gereicht. Diesbezüglich möchte er am liebsten etwas kürzer treten und dennoch findet sich im Veranstaltungskalender nur ein Termin weniger als im Vorjahr.
In „Otto das Kind“ geht es um einen Neffen des im Buch davor beschriebenen WelfenKaisers. Otto sei ein sanfter Zeitgenosse gewesen, der dennoch viel erlebt habe, erzählt Volker Püschel. Ausdruck dafür sei sein Einsatz für die Katharer in Südfrankreich, die als ganz bescheidene Christen lebten und die es gegen marodierende Kreuzfahrer zu beschützen galt.
Wikipedia als Recherchequelle
Über Otto, der mit Kaiser Friedrich II. nach Sizilien ging, ist laut Püschel relativ wenig bekannt. Für einen Kenner der historischen Materie ist das ein weites Feld zum Fabulieren. „Allerdings muss auch dann alles so authentisch wie möglich sein“, bekennt der 73-Jährige. Einerseits habe er eine eigene Bibliothek voll geschichtsträchtiger Bücher. Andererseits sei er zwar nicht der Computerfachmann, greife aber natürlich bei seiner Arbeit gern auf Wikipedia zurück. Den reichen Fundus dort nutze er für Recherchen. Er nennt das Beispiel von Lüneburg. Hat es dort vor über 800 Jahren schon eine Burg gegeben? Der Autor kann die Frage jetzt mit Ja beantworten. Er spricht daneben von manchem heute kleinen Nest, bei dem er sich wundere, was dort früher los gewesen sei. Bereits jetzt schreibt Volker Püschel am dritten Band seiner Trilogie, der wahrscheinlich den Namen „Das Lächeln der Kaiserin“ tragen wird. Es ist Adelheid als erste deutsche Herrscherin, die im Meißener Dom den Besuchern zulächelt. In Eulau findet der Autor, der vor zehn Jahren mal eine Schule des Schreibens absolviert hat, die nötige Ruhe, um mit den Figuren seiner Stücke zu leben und ihre Geschichten weiterzuspinnen.
Den Erfolg seines ersten Buches sieht er eher skeptisch. Er habe es im kleineren Weißenfelser Arps-Verlag drucken lassen. Dort werden seine Romane auch weiter erhältlich sein. Doch Band zwei kommt nun aus dem Verlagshaus Schlosser im bayerischen Friedberg, der in Sachen Werbung über andere Möglichkeiten verfügt. Allerdings sei er da an den Kosten beteiligt. Nun hofft Püschel, dass sich Band zwei gut verkaufen lässt und davon auch der erste profitiert.
![Die in rot gehaltenen Buchtitel haben einem großen Wiedererkennungseffekt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/4/23/1df60f92-5601-41b0-8adf-97bf1df0ab87.jpeg?auto=format)