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Biwak auf historischem Boden

Von Bärbel Schmuck 24.01.2007, 18:39

Muschwitz/Pobles/MZ. - Bereits am Freitag werden die ersten der befreundeten Traditionsgruppen in Pobles, einem Ortsteil der Gemeinde Muschwitz, eintreffen und ihr Lager bei den Gastgebern der Ostpreußischen Landwehr aufschlagen. "Wir wollten nicht erst bis zum Frühling warten, sondern schon zu Jahresbeginn vor allem das Exerzieren trainieren." So erklärt Enrico Wiedemann.

"Das weitläufige Gelände ist wie geschaffen für unser Training", gerät der geschichtsbesessene junge Mann ins Schwärmen, der zum Jahresende 2006 den Vorsitz des Vereins übernommen hat. David Held, der bisherige Vereinschef, wolle aus beruflichen Gründen kürzer treten, sagt Wiedemann.

Der 22-Jährige, der zurzeit eine Ausbildung zum Rettungsassistenten beim Deutschen Roten Kreuz in seiner Geburtsstadt Jena absolviert, freut sich auf ein Wiedersehen mit Mitstreitern wie Maik Horrmann und dessen Frau Manja Luise. Deren Großeltern Alfred und Luise Kretzschmar bewohnen in Pobles, Am Brühl 17, ein großes Bauerngehöft und stellen viel Platz samt Scheune zur Verfügung. "Unsere Gäste können wir also bequem in der Scheune unterbringen", versichert Volker Heßler. Mit 54 Jahren gehört der Borauer zu den ältesten Vereinsmitgliedern, die ihre Erfahrungen längst an den Nachwuchs weitergegeben haben. Gelegenheit bot sich dazu während der zahlreichen Veranstaltungen im Vorjahr, unter anderem beim Scharnhorstfest in Großgörschen und den Feierlichkeiten anlässlich der 200. Wiederkehr der Schlacht bei Jena/Auerstedt. Zu den 50 Gästen, die ab Freitag in Pobles eintreffen, zählen die Kurmärkische Landwehr Berlin und die Russischen Jäger aus Leipzig. Ebenso haben die Torgauer Sachsen und die Wolkensteiner aus dem Erzgebirge zugesagt. Wer Interesse am Biwak hat, ist als Zuschauer bis Sonntag gern gesehen. Am Sonnabend um 15 Uhr werden militärische Grundlagen in den Pobleser Wiesen geprobt. So laden die Männer Besucher auf historischen Boden ein. In Pobles befindet sich die Gruft des Edlen von Kleefeld Johann Christian Schubart (1734-1787).