Berufsorientierung Berufsorientierung: Beuditzschüler informieren sich

Weißenfels/MZ - Beuditzschüler kommen in Betrieben rum. 26 Unternehmen und Einrichtungen gaben 150 Jugendlichen der Klassenstufen 8 bis 10 zum „Tag der Berufsorientierung“ am Donnerstag Einblicke in Berufe. So ganz das Rechte war für Kristin Zimmermann, die Chemikantin werden möchte, da zwar nicht dabei, aber die Zehntklässlerin schätzt die von der Schule in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) seit der achten Klasse gebotenen Möglichkeiten, sich vor Ort in Unternehmen umzuschauen, so Ausbildungsberufe kennenzulernen und die Arbeitsstellen dazu. Wann sonst kommt man so nah ran? Sie hat schon ihre Bewerbungen laufen, sagte sie, möchte am liebsten zu Linde nach Leuna.
So hatte auch schon manch anderer seine Wünsche im Kopf, der den Großhandels- und Logistikbetrieb Chefs Culinar Ost sowie den Kunststoffbetrieb Agrodur in Zorbau besuchte. Doch ob sich die Träume erfüllen lassen?
In Mathematik und Physik die Note 2
Wer Industriemechatroniker werden möchte, der sollte in Mathematik und Physik die Note 2 haben. „Die Berufsschule ist hart, dort muss man den Anschluss halten“, sprach Uwe Oelsner, Produktionsleiter bei Agrodur, von den Anforderungen an die Jugendlichen. Wer nachholen müsse, was er in der Schule versäumt hat, der habe dann kaum Freizeit. Locken wollte Oelsner die Jugendlichen mit Lehrlingsgeld von mehr als 600 Euro im ersten und 800 Euro im dritten Jahr. Diese Maßstäbe hatte zuvor aber schon Chefs Culinar gesetzt.
Agrodur hatte sich in diesem Jahr erstmals an der Berufsorientierung für die Beuditzschüler beteiligt. Auch wenn das Unternehmen nur den Industriemechatroniker ausbildet, wollte es sich als interessante Arbeitsstätte zeigen, die jungen Menschen Perspektiven bietet. 65 Beschäftigte hat es immerhin an seinen Standorten in Taucha und im Zorbauer Gewerbegebiet, 450 insgesamt mit den in den westlichen Bundesländern gelegenen Werken.
Bereits als Chefs Culinar in Zorbau noch Jomo Citti hieß, kamen Beuditzschüler in die großen Lagerhallen, um sich von Betriebsleiter Dirk Jerxen persönlich über eine Vielzahl von Berufen informieren zu lassen, von Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel, über Fachkraft für Lagerlogistik bis hin zu Kraftfahrer. „Ich werde wohl doch auch eine Bewerbung hierher schicken“, äußerte Luzie Stöckl am Ende, obwohl sich bisher ihre Interessen auf Justiz oder Zahntechnik konzentriert hatte. Nicht nur die Führung, sondern auch was Vincent Lukas Brückner ihr erzählt habe, hörte sich nach einer interessanten Arbeit bei Chefs Culinar an, sagte sie. Brückner und Sebastian Kurze sind ehemalige Beuditzschüler, die in diesem Jahr ihre Ausbildung Lagerlogistik begonnen haben.
Als Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr stand Maik Schilling Betriebschef Jerxen sowie Lehrmeister Steffen Heyne zur Seite, um auch mal Fragen aus Lehrlingssicht zu beantworten. Ihm war an der Berufsschule aufgefallen, dass das Lehrlingsgeld in seinem Betrieb doch deutlich höher liege als in manch anderen Firmen, schätzte er ein. Allerdings müsse man auch schon einiges im zweiten Lehrjahr bringen. Und auch den Kopf ganz schön fördernd sei das Kommissionieren, die Zusammenstellung der Waren aus dem riesigen Lager für die einzelnen Kunden. Er habe es bereits gelernt, könne aber noch ohne Leistungsdruck üben, um so gut wie die Facharbeiter zu sein.