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Band ohne Namen Band ohne Namen: Musik voller Liebe aus Weißenfels

Von Carmen Busch 27.01.2016, 10:09
Sie haben sich gefunden: Franziska Lauermann, Marcel Weigelt, Christoph Wahren, Melanie Hanzig, Leonie Vogt und Nadine Juch (v.l.).
Sie haben sich gefunden: Franziska Lauermann, Marcel Weigelt, Christoph Wahren, Melanie Hanzig, Leonie Vogt und Nadine Juch (v.l.). Michael Thomé Lizenz

Weissenfels - Alles hat mit einem eingestaubten Manuskript im Regal von Mario Kabisch-Böhme angefangen. Schon eine lange Zeit hatte er nach einer Künstlertruppe gesucht, die das Stück von Jürgen Flügge und Helena Fehrmann aus dem Jahr 1976 in Weißenfels auf die Bühne bringen könnte. „Das Stück hat uns gefunden und hat uns auf Anhieb gefallen“, sagt Katarina Kolditz, erste Vorsitzende des Vereines Kulturphönix aus Weißenfels. Bereits zu den letzten Theatertagen im November haben die Phönixe das Stück über die Erste Liebe aufgeführt.

Da aber der Verein gerne auch seine eigenen markanten Spuren an einem Theaterstück hinterlassen möchte, haben sich die Mitglieder gedacht: „Erfinden wir einen einprägenden Soundtrack für dieses Stück.“ Daher haben sich zwölf Musiker und Sänger im Alter zwischen 13 und 49 Jahren zusammengetan, um den romantischen Sound live auf der Bühne zu performen. Die ausgewählte Musik beschreibt jede Form und Phase der Liebe.

Musikauswahl getroffen

Diese Auswahl hat Alex Krüger übernommen, der sich auch sehr auf das Stück gefreut hat. „Er hat noch die Musikauswahl getroffen. Bei den Aufführungen ist er schon nicht mehr dabei gewesen“, bedauert die Weißenfelserin. Aber die Freude für ihn ist seitens des Vereines dennoch groß, denn der 24-jährige Saalestädter hat ein Studium für Musical an der Act Center Akademie in Nürnberg aufgenommen. Ihn als musikalischen Leiter hat Marcel Weigelt beerbt.

„Das ist ein tolles Projekt und eine musikalische Herausforderung für mich“, sagt Marcel Weigelt nachdenklich. Der 18-Jährige spielt nicht nur Klavier seit seinem fünften Lebensjahr, sondern hat auch viele Erfahrungen bei Musicalaufführungen und bei Konzerten sammeln können. Zudem studiert er Musik auf Lehramt an der Martin-Luther-Universität in Halle. „Ich lerne selbst noch, gebe aber auch gerne Tipps meiner Dozenten aus dem Gesangsunterricht weiter“, erzählt er. Denn Weigelt findet, dass es wichtig ist, grundlegenden Techniken zu können. Aber dem jungen Mann aus Weißenfels gefällt beim Projekt auch, dass kollektive Miteinander. „Die Stimmung ist immer entspannt und fröhlich. Das überträgt sich auch auf die Aufführungen“, berichtet der zukünftige Gymnasiallehrer.

Die Reize einer Band, die live spielt und nicht von einem Playback kommt, schätzen auch die Tänzer des Stückes. „Am Anfang gab es schon Schwierigkeiten vor allem bei den Tempi. Da hatten wir oft unterschiedliche Vorstellungen“, erinnert sich lächelnd die 16-jährige Lea Kolditz, die Choreographin der Tänze. Besonders der Blickkontakt zu den Musikern ist ihr wichtig. „Die bekommen aber auch alles mit und retten uns, in dem sie sich anpassen. Das ist absolut von Vorteil“, lobt die Schülerin die Zusammenarbeit.

Weigelt sieht gerade in der Erfahrung und im Talent der älteren Musiker diesen vielgelobten Vorteil. „Am Schlagzeug ist Steffen Kolditz einfach begnadet und Franziska Lauermann an der Gitarre ist sehr ordentlich und präzise, davon können wir jungen Leute nur profitieren“, räumt der Student ein.

Konstellation auf der Bühne

Dabei ist die Musik erst zum Schluss dazugekommen. „Wir haben uns zu viele Gedanken gemacht, ob die Lieder wirklich passen würden“, erzählt Melanie Hanzig, einer der Sängerinnen. Lieder wie „All you need is love“ von den Beatles oder „Happy“ von Pharell Williams sind nur zwei der Songs, die das Theaterstück komplettieren. Hanzig ist sich sicher, dass die Band am 12. Februar nicht zum letzten Mal in dieser Konstellation auf der Bühne stehen wird.

„Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir weitermachen, unabhängig von einem Theaterstück oder ähnlichem“, räumt die 23-jährige Studentin ein. „So wie die Gruppe gerade aufgestellt ist, möchte ich mit ihr weiterarbeiten“, fügt Weigelt begeistert hinzu. Beide sind sich zudem einig, dass ohne die wöchentliche Probe ihnen schnell etwas fehlen wird. Jetzt braucht die Band nur noch einen Namen. (mz)

Live sind sie am 12. Februar um 14.30 Uhr und um 19.30 Uhr im Weißenfelser Kulturhaus zu erleben. Karten sind erhältlich beim Kulturphönix unter der Telefonnummer 03443/30 63 91, in der Weißenfelser Touristeninformation und in der Seumebuchhandlung.

Er gibt den Takt an: Steffen Kolditz am Schlagzeug.
Er gibt den Takt an: Steffen Kolditz am Schlagzeug.
Michael Thomé Lizenz