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Ausstellung Ausstellung: Exotische Welt in Weißenfelser Kulturhaus

Von Andrea Hamann 21.10.2012, 11:27

Weißenfels/MZ. - Damit haben selbst die Initiatoren der Reptilien- schau an diesem Sonnabend nicht gerechnet. Schlange stehen heißt es am Eingang. Der Strom derjenigen, die Leguane, Schlangen, Spinnen und Schildkröten in Weißenfels sehen wollen, reißt nicht ab.

"Und das bei diesem schönen Wetter", freut sich Veranstalter Klaus Richter. "Ich hätte angenommen, dass viele die letzten schönen Sonnentage lieber im Freien genießen", sagt er mit Blick nach draußen.

Es lohnt sich aber in der Tat, an diesem Nachmittag einen Abstecher in das Kulturhaus zu machen. Der faszinierenden Welt der exotischen Tiere können sich an diesem Tag weder der erwachsene Besucher noch der kleine Gast entziehen.

Interessant ist vor allem, dass Mitinitiator Mario Richter auf der Bühne immer wieder darauf aufmerksam macht, um was für edle und würdige Tiere es sich handelt. "Viele Menschen denken, sie sind glitschig oder ekelig", sagt er zu den Zuhörern und hält dabei einen Bartagame in seinen Händen. Später übergibt er ihn an Tierpfleger Gino. Er wird gleich zwischen den Reihen entlanggehen und die Gäste den Gesellen streicheln lassen. "Ein Tipp an die Mädchen. Wenn ihr Barti nicht anfassen wollt, nehmt einfach Gino", schlägt Richter schelmisch vor.

Spannend wird es, als Gino eine große Vogelspinne hereinträgt. Sie gehöre zwar streng genommen nicht zu den Reptilien, sei aber eine interessante Art, sagt Mario Richter. Entgegen den Vorurteilen, dass sie hochgiftig und gefährlich sei, handele es sich um eine sehr friedliche Tierart. "Sie würde nur beißen, wenn ich sie ärgern oder ihr weh tun würde", sagt Richter. Aber selbst dann ähnele der Biss eher dem Stich einer Biene. Das reiche der Spinne, um ihr Futteropfer zu lähmen oder zu töten. Und schon schnellt der Finger von Karina Hoffmann in die Höhe, als Richter nach einer Frau fragt, die es sich zutraut, die Spinne auf die Hand zu nehmen. Ruhig steht die Frau da, während das haarige Tier auf ihre Hände krabbelt. "Das sind wirklich keine ekeligen Tiere", sagt die Weißenfelserin danach und beschreibt, dass es sich ganz weich angefühlt hat. Alex und Malte sind mit Silvia Danzer zur Schau gekommen. Die Frau hat die beiden Siebenjährigen aus einem ganz bestimmten Grund in das Kulturhaus eingeladen. "Das ist sinnvoll. Es handelt sich um Sachen, die sie im Schulunterricht lernen und behandeln und da kann es nur gut sein, wenn sie die Tiere in Wirklichkeit sehen können", erklärt die Goseckerin.

Etwa 400 Tiere nennen die Initiatoren ihr Eigen. Klaus Richter erzählt, dass sie in einem erst im Mai eröffneten Zoo in Torgau leben. Damit ihre Temperaturen in den Terrarien in der Saalestadt stabil bleiben, werden sie mit Messgeräten überprüft. Wärmelampen an der Decke und Heizmatten unter den Sägespänen sorgen dafür, dass die Reptilien, die ja eigentlich in wärmeren Gebieten der Erde zu Hause sind, nicht frieren. Klaus Richter ist mit der Resonanz, aber auch mit dem Interesse der Besucher zufrieden. "Wir wollen den Menschen diese Tiere näher bringen und sie über Arten und richtige Haltung aufklären", sagt der Mann abschließend.