Art-Brunch in Burgwerben Art-Brunch in Burgwerben: Eine vielschichtige Sicht

Burgwerben/MZ - Dokumentarisches und Philosophie fusioniert auf Fotopapier im Pfarrhaus in Burgwerben. Dort ist an diesem Sonntag im Rahmen des Art-Brunchens die nunmehr 13. Ausstellung eröffnet worden. Zu sehen sind Werke des Fotografen Sven Abraham.
Mit Roll- aber auch Kleinfilm hat der 48-Jährige während seiner Reisen Szenen in Ungarn und Rom aufgenommen. Immer wieder hat er andere Negative für das gleiche Motiv verwendet. Diese hat er im Entwicklungsprozess übereinander gelegt. Das Ergebnis hat Wirkung. Nicht nur künstlerisch, sondern auch grafisch sehen die Ansichten von Gebäuden, Plätzen in Städten und Aufnahmen in der Natur aus.
Dass die Bilder in schwarz-weiß gehalten sind, schränke nicht ein, so Initiatorin Brigida Böttcher aus Muschwitz. Vielmehr werde der Betrachter durch diese Schlichtheit der Farbe nicht abgelenkt, könne sein Auge auf die verschiedenen Schichten des Bildes lenken.
Dass Sven Abraham in Ungarn fotografiert hat, hat übrigens seinen Grund. Seine Mutter stammt aus dem Land, während sein Vater ostpreußische Wurzeln hat, erzählt er. Daher fahre er immer wieder nach Ungarn. Dort lenkt er seine Konzentration auf Motive, die ihn fesseln. Dabei kommt es auch vor, dass er ein Bild bereits fertig hat, das gleiche Motiv später aber noch einmal auswähle. So könne er die Entwicklung gut festhalten. Wichtig ist ihm, dass diese wertfrei seien und keinen politischen Hintergrund haben, sagt er. Wichtig ist ihm auch, dass die Negative größtenteils in ihrem Ursprung geblieben sind. „Da ist sehr wenig Labor drin“, macht Sven Abraham klar. Seine Ausstellung hat übrigens internationales Flair. Nicht nur wegen Italien und Ungarn. Sie war, bevor sie nach Burgwerben reiste, in Wien zu sehen.
Nicht nur die Bilder sind Bestandteil dieses Art-Brunchens, sondern auch ein reich gedeckter Tisch. „14 Stunden“, sagt Brigida Böttcher mit Blick auf gefüllte Tomaten, gedünsteten Blumenkohl, mit Aufstrich überzogene Brote und Apfelgebäck. Der Aufwand hat sich gelohnt. In künstlerischer Atmosphäre wird der Appetit gestillt. Einer der Gäste, die unter anderem aus Weißenfels und Leipzig gekommen sind, ist Burgwerbens Bürgermeister Hubert Schmoranzer (parteilos). Er lobt das gute Zusammenwirken mit dem Ehepaar Böttcher. So sei es möglich, Kunst unkonventionell bekanntzumachen. Beweis sei diese gute Zusammenarbeit seit nunmehr 13 Jahren. Die Werke würden von Menschen gesehen, die diesen Raum für ihre Veranstaltungen nutzen, alle profitieren davon. Schmoranzer macht aber auch klar, dass darüber hinaus Besichtigungen möglich sind.
Termine sind unter Telefon 03443/20 22 46 zu erfragen