Wegen Insolvenz eines Lieferanten Wegen Insolvenz eines Lieferanten: Ist die Eröffnung der Schwimmhalle in Gefahr?

Sangerhausen - Als am Morgen des 5. September die Bauarbeiter nach und nach an der noch namenlosen Schwimmhalle Süd eintrafen, fehlten die bestellten Fenster. Niemand hatte sie gestohlen, sie wurden einfach nicht geliefert.
Eröffnungstermin am 31. Dezember wegen insolventer Firma in Gefahr
Das hat sich bis heute nicht geändert und macht den Chef der Bädergesellschaft, Olaf Wüstemann, traurig. „Eine Firma hat Insolvenz angemeldet. Deswegen ist nun der Eröffnungstermin der Schwimmhalle in Gefahr.“ Normalerweise hätte es am 31. Dezember soweit sein sollen, glückliche Kinder hätten noch in diesem Jahr in ihren Weihnachtsferien im Becken schwimmen können. Doch das dürfte wohl ausfallen.
„Danach, wie schnell wir einen neuen Geschäftspartner finden, richtet sich der Eröffnungstermin“, erläutert Wüstemann. Ob es nur wenige Tage oder Wochen werden oder doch noch alles pünktlich geschafft wird - das lässt sich nicht sagen. Sicher ist nur: Die Einhaltung des Termins wird schwer.
„Der Bauablaufplan war sportlich, aber realistisch. Wie das bei Bauvorhaben nun einmal ist.“ Denn jeder Tag länger kostet Geld. „Aber diese Nachricht wirft uns nun etwas zurück.“
Am vergangenen Montag habe es eine Aufsichtsratssitzung gegeben und am Mittwoch wurde die Kündigung des Vertrages mit der national agierenden Firma per Kurier zugestellt. „Seither haben wir nichts mehr gehört“, sagt Wüstemann. Die Kommunale Bädergesellschaft versucht nun, die für die Schwimmhalle exklusiv angefertigten Teile wenigstens zu kaufen, um sie von einer anderen Firma einbauen zu lassen und die Verzögerung so klein wie möglich zu halten.
Andere Bauarbeiten werden an Schwimmhalle derweil fortgesetzt
Unterdessen geht es auf der Baustelle mit anderen Arbeiten weiter. Doch der Lieferstopp an Fenstern für die Westseite der Schwimmhalle hat auch Auswirkungen auf alle anderen Arbeiten. Elektrik, Fliesen, Dämmung - um nur einige zu nennen. Auch Gerüste in der Halle müssten nun länger stehen, was nicht nur die anderen Arbeiten behindere, „sondern auch mehr kostet“, wie Wüstemann erklärt. Im vergangenen Oktober war der Spatenstich erfolgt, bisher liefen die Bauarbeiten planmäßig.
Doch nun läuft die Suche nach einem Ersatz-Unternehmen, das maßgeschneiderte Fenster liefern kann, auf Hochtouren. „Da ist leider noch nichts spruchreif“, so Wüstemann. Da die Zeit jedoch drängt, ist Eile geboten.
Eine andere Entscheidung steht hingegen bereits kurz vor dem Abschluss - jene über den Namen der renovierten Schwimmhalle. „Am Plan für die Namensgebung ändert die kleine Verzögerung nichts“, sagt Wüstemann. Am Donnerstag endete die Frist zur Stimm-Abgabe des MZ-Coupons über den neuen Namen. Und der ist ohnehin verbindlich, egal wann die Halle eröffnet wird. (mz)