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80 Projekte bisher gefördert Wasserverband Südharz hofft in diesem Jahr auf Fördermittel in Höhe von 3,7 Millionen Euro

Seit 1995 hat das Land Sachsen-Anhalt den Wasserverband Südharz mit 32,5 Millionen Euro gefördert. Doch gerade im Bereich Abwasser gibt es für den Verband noch viel zu tun.

Von Helga Koch 19.05.2024, 12:00
Symbolfoto - Seit 1995 hat das Land Sachsen-Anhalt den Wasserverband Südharz mit 32,5 Millionen Euro gefördert.
Symbolfoto - Seit 1995 hat das Land Sachsen-Anhalt den Wasserverband Südharz mit 32,5 Millionen Euro gefördert. (Foto: Corinna Schwanhold/dpa)

Sangerhausen/MZ. - Erneut hat jetzt Sachsen-Anhalts Umwelt-Staatssekretär Steffen Eichner den Wasserverband Südharz besucht. Nicht nur, um einen Fördermittelbescheid für die Erneuerung von 1,2 Kilometern Trinkwasserleitung in Roßla zu übergeben. Sondern auch, um sich mit der Geschäftsführung über aktuelle und künftige Aufgaben auszutauschen und auszuloten, inwiefern das Land künftige Projekte unterstützen könnte - oder müsste.

Wasserverband plant Investitionen in Millionenhöhe

Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp brachte es auf den Punkt: „Der Verband baut sehr, sehr viel.“ Allein in diesem Jahr sehe der Wirtschaftsplan Investitionen mit einem Umfang von 38 Millionen Euro vor. Schwerpunkt sei, den Anschlussgrad der Bevölkerung an kommunale Abwasseranlagen zu erhöhen.

„Er liegt bei rund 80 Prozent“, so die Geschäftsführerin. Also deutlich unter dem Durchschnitt in Sachsen-Anhalt, den das Landesverwaltungsamt schon für das Jahr 2022 mit fast 94 Prozent ermittelt hatte. „Es gibt noch 16 Orte, die auf eine Anbindung an eine Kläranlage warten“, sagte Parnieske-Pasterkamp.

Wenn der Verband Abwasserkanäle baue, „erneuern wir, wo nötig, auch die Trinkwasserleitung“ und er arbeite mit den Kommunen zusammen, falls diese ihre Straßen sanieren. Für Abwasserprojekte in diesem Jahr habe der Verband knapp 3,7 Millionen Euro Fördermittel beim Land beantragt, aber noch keine erhalten.

Seit 1995, resümierte Eichner, habe Sachsen-Anhalt den Wasserverband Südharz und seine „Vorgänger“ mit 32,5 Millionen Euro gefördert. Das Geld floss in 80 Vorhaben: für 57 Projekte im Abwasser- und 23 Projekte im Trinkwasserbereich.

Lieber zentrale Entsorgung

Im Abwasserbereich gebe es noch viel zu tun, sagte die Geschäftsführerin. Für „4.000 bis 5.000 Einwohner“ müsse der Verband noch den Anschluss an kommunale Kläranlagen bauen. Weil das aus eigener Kraft nicht zu schaffen ist, benötige er eine externe Projektsteuerung.

„Es ist viel diskutiert worden in den kleinen Orten, die wir dezentral entsorgen wollten. Es hat großen Gegenwind gegeben.“ Denn dort werde die zentrale Abwasserbeseitigung gewünscht, obwohl das für den Verband wegen der künftigen Refinanzierung nicht einfach würde.

Zudem hatten das Helmehochwasser und dabei aufgetretene Probleme mit Kleinkläranlagen und Sammelgruben in einigen Orten dazu geführt, nachdrücklich eine zentrale Entsorgung zu fordern.

EU fördert Energieeffizienz

Eichner stellte fest, die Europäische Union werde künftig keine Maßnahmen im Abwasserbereich, sondern nur noch solche Vorhaben fördern, die der Erhöhung der Energieeffizienz dienten. Wie Parnieske-Pasterkamp sagte, durchleuchte der Verband die technischen Prozesse auf der Kläranlage Sangerhausen.

Sie hat eine Kapazität von 40.000 Einwohnergleichwerten und verbraucht mit Abstand die meiste Elektroenergie. Die Geschäftsführerin weiß: „Wir werden auch mittelfristig Fördermittel beantragen müssen.“ Wie üblich beim Land, das aber auch andere „Fördertöpfe“ hat.