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Was tut Babys bei Hitze gut? Trinken, Schlafen oder Auto fahren - Fünf Tipps damit Babys gut durch die Hitze kommen

Ob im Auto, nachts beim Schlafen oder generell: Alexandra Voigt, Chefärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, verrät, was Eltern bei Hitze machen sollten und was auf keinen Fall.

Von Joel Stubert 15.07.2024, 14:15
Wie sollte man mit Babys bei Hitze umgehen? Was geht auf keinen Fall und was ist sinnvoll?
Wie sollte man mit Babys bei Hitze umgehen? Was geht auf keinen Fall und was ist sinnvoll? Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Sangerhausen/MZ. - Vom richtigen Lüften bis zu passender Kleidung und durstlöschenden Getränken – wie verhalte ich mich bei Hitze am besten mit einem Baby? Alexandra Voigt, Chefärztin der Kinderheilkunde und Jugendmedizin in den Helios Kliniken Mansfeld-Südharz, gibt fünf Tipps für heiße Sommertage mit einem Baby und erklärt, worauf Eltern während einer Hitzewelle achten müssen.

1 Ausreichend trinken

Auch Babys haben bei warmem Wetter mehr Durst. Eltern erkennen das daran, dass das Baby häufiger nach der Brust oder der Flasche verlangt. Daher sollte man dem Baby immer wieder die Möglichkeit geben, zu trinken. „Bei heißen Temperaturen benötigen Babys keine zusätzliche Flüssigkeit – die Milchmahlzeiten stillen ihren Durst ausreichend“, sagt Alexandra Voigt.

„Dennoch sollten Eltern bei großer Hitze darauf achten, dass ihr Baby genug trinkt, da Kinder schneller dehydrieren als Erwachsene.“ So könne es sein, dass das Baby häufiger kommt und an die Brust möchte, aber nur kurz trinkt. Wenn das Kind bereits Beikost zu sich nimmt, kann zu jeder Mahlzeit und besonders im Sommer auch zwischendurch Wasser oder ungesüßter Tee angeboten werden. Gefrorene Melone oder selbstgemachtes Wassereis sorgen für Abwechslung und Erfrischung.

2 Sommerkleidung

Babys haben keinen körpereigenen Hautschutzfaktor wie Erwachsene, weshalb ihre Haut besonders empfindlich ist. Grundsätzlich sollten Babys bei heißen Temperaturen im Schatten bleiben und stets durch Kleidung geschützt werden. „Leichte, luftige und atmungsaktive Naturmaterialien wie Baumwolle und Leinen sind ideal als Sommerkleidung, da sie die Körpertemperatur gut regulieren. Söckchen und Mützchen mit Nackenschutz nicht vergessen“, rät die Chefärztin.

3 Der richtige Schlafplatz

Im Sommer sollten Eltern die Schlafumgebung ihres Kindes anpassen. Ein Sommerschlafsack und ein kurzer Baumwollbody verhindern Überhitzung. Zugluft durch Ventilatoren oder Klimaanlagen sollten vermieden werden. Die ideale Schlaftemperatur für Babys liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. In heißen Sommern kann dies schwierig sein. „Mein Tipp: feuchte Handtücher im Zimmer aufhängen und morgens intensiv lüften, ohne dass das Baby Zugluft abbekommt“, sagt Voigt. „Eltern können einfach die Körpertemperatur im Nacken des Babys regelmäßig kontrollieren – es sollte warm, aber nicht feucht sein.“

4 UV-Schutz

Die empfindliche Haut von Babys ist anfällig für Sonnenbrand und benötigt speziellen Schutz. „Im ersten Lebensjahr sollten Babys nie direkt in die Sonne. Eltern sollten auf Sonnencreme verzichten und das Baby mit dünner Kleidung schützen“, empfiehlt die Expertin. Für Kinder ab einem Jahr oder wenn es unvermeidlich ist, können Eltern für ihre Babys spezielle Kindersonnencremes mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 und mineralischem Filter verwenden. Mineralische Filter reflektieren die UV-Strahlen.

5 Unterwegs im Sommer, zum Beispiel im Auto

Im Sommer gibt es für Eltern einige Dinge zu beachten, wenn sie mit dem Baby unterwegs sind. „Verzichten Sie auf ein wärmendes Fell im Kinderwagen und statten ihn stattdessen mit einem Sonnenschutz wie einem Sonnenschirm oder Sonnensegel aus, um UV-Strahlung abzuhalten und Luftzirkulation zu gewährleisten“, so Voigt. Auch hier sei ein feuchtes Tuch über dem Kinderwagen nicht verkehrt. Unnötige Autofahrten sollten zudem bei heißen Temperaturen vermieden werden.

Beim Autofahren sollte die Innentemperatur etwa 22 Grad betragen. Es empfiehlt sich, das Auto vor dem Einsteigen vorzukühlen und zu lüften. Auch eine Sonnenblende und Sonnenschutzfolien, die im Innenraum des Fahrzeugs angebracht werden können, reduzieren die Wärmeentwicklung im Auto. Kinder sollten niemals allein im Auto gelassen werden. Der Innenraum kann sich schnell auf gefährliche Temperaturen von über 45 Grad Celsius erhitzen, so die Ärztin.