Tradition in Gonna Tradition in Gonna : Der Bär wacht übers Dorf

Gonna - Kirmeswochenende in Gonna: Für Jung und Alt der 600-Seelen-Gemeinde war es sowieso ein Vergnügen, auf den Kirmesplatz zu gehen. Aber Ortsbürgermeister Jürgen Telle konnte am Freitagabend noch das i-Tüpfelchen setzen: Er weihte das neue Dorfmaskottchen ein.
Ein 2 Meter hoher Bär
Schon zuvor hatte dieses die Blicke der Kirmesplatzbesucher auf sich gezogen. „Da muss ich doch mal sehen, was daraus geworden ist“, sagte auch René Brettschneider. Neugierig ging er zum neuen Denkmal, das nun vor dem Vereinshaus steht: Der zwei Meter hohe hölzerne Bär sitzt aufrecht und hebt die Tatzen. Er sieht aber keineswegs bedrohlich aus. Er schaut den zahlreichen Einwohnern und Besuchern freundlich entgegen.
Der Bär ist ein urwüchsiger Gonnaer. René Brettschneider hat im Ort die Pappel gefällt, aus der mehrere Kettensägekünstler beim diesjährigen Treffen in Hohlstedt den Bären herausgearbeitet haben. Warum es ausgerechnet ein Bär sein musste und sich die Gonnaer über das neue Maskottchen im Ort so freuen, hat Michaela Dietrich in Reime gefasst. Dies können Interessierte nun auf einer Tafel zu seinen Füßen lesen. Kurz gesagt: Die Gonnaer werden gern auch als Bären bezeichnet.
Gonnaer Bär bekommt noch ein Dach
Jürgen Telle übernahm sichtlich gern die Aufgabe, den Bären mit ein paar guten Tropfen auf den Namen „Gonnaer Bär“ zu taufen. „In den nächsten Tagen wird er noch ein Dach bekommen“, sagte er. „Damit er vor Regen geschützt ist.“ Den Bären haben übrigens schon einige gesehen: Die Gonnaer fuhren ihn nämlich zusammen mit der Erntekrone der Landfrauen auf ihrem Wagen beim Umzug zum Sachsen-Anhalt-Tag durch die Straßen von Sangerhausen.
Es gab aber noch mehr gute Nachrichten zur Eröffnung der Kirmes. „Nach zehn Jahren ist es uns nun gelungen, einen neuen Pächter für die Gaststätte zu finden“, freute sich der Ortsbürgermeister. Toni Assani und Federico Natale werden hier zukünftig ein italienisches Restaurant samt Pizzeria betreiben.
Die Kinder zog es auch nach der Taufe schnell wieder zum Karussell auf dem Kirmesplatz. Eines der quietschbunten Fahrzeuge war dabei etwas ganz Besonderes: Auf dem Feuerwehrauto steht FFW Sangerhausen OT Gonna. Eine Hommage an den kleinen Ort im Gonnatal, den sich die Schaustellerfamilie Laubinger seit 40 Jahren besonders verbunden fühlt. Zum Jubiläum überreichte der Ortsbürgermeister Marion und Ralf Laubinger einen Blumenstrauß als Dankeschön.
Weihnachtsmarkt im Dorf der Bären
Wahrscheinlich haben alle gebürtigen Gonnaer einmal auf ihren Karussells Runden gedreht, an der Schießbude mit Pfeilen auf Luftballons oder mit dem Luftgewehr auf Röhrchen geschossen, um stolz die Blumen oder Plüschtiere mit nach Hause zu nehmen. Nicht zuletzt ließ es sich auch dieses Mal am Stand von Ralf Laubinger über vergangene Zeiten und die Gegenwart plaudern.
Auf das nächste Wiedersehen müssen die kleinen und großen Gonnaer nur ein paar Wochen warten. Denn die Schausteller werden zum Weihnachtsmarkt wieder in das „Dorf der Bären“ kommen. Die Heimfahrt vom Sangerhäuser Weihnachtsmarkt nach Harzgerode verbinden sie seit drei Jahren mit einem Zwischenstopp. (mz)
