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Stausee Kelbra Stausee Kelbra: Warum ungewöhnlich viele Kraniche gerade Rast machen

14.10.2019, 04:00
Kraniche
Kraniche Maik Schumann

Kelbra - Eine für diesen Zeitpunkt außergewöhnlich große Anzahl von Kranichen macht derzeit Rast am Stausee in Kelbra.

Wie Vogelschützerin Helga Bauersfeld, die zudem Vorsitzende des Fördervereins „Numburg“ ist, sagte, wurden aktuell knapp 40.000 Tiere an der Talsperre gezählt.

Plötzlicher Kälteeinbruch in Skandinavien

Im vergangenen Jahr seien erst Ende Oktober 30.000 der Vögel am Fuße des Kyffhäuser beobachtet worden. Bauersfeld vermutet, dass ein Kälteeinbruch in Skandinavien den Vogelzug beschleunigt habe.

Der Numburg-Verein betreibt am Stausee eine Naturschutzstation auf Thüringer Seite. Bis zu 8.000 Besucher nutzen diese jährlich, um das besondere Naturschauspiel in der Goldenen Aue zu beobachten.

Geschützte Rastplätze

Auf dem Weg nach Süden machen die Zugvögel am Stausee und den angrenzenden Feldern Rast. Dort ruhen sie sich aus und schöpfen Kraft für den Weiterflug.

Ab Oktober bis Ende Dezember darf die Aue bei Auleben und Kelbra daher nicht betreten oder befahren werden, wie der Landkreis Nordhausen mitteilte.

Mitte der 1990er-Jahre zählte das Landesumweltamt Sachsen-Anhalt gut 2.000 Kraniche, die dort auf dem Weg in die Winterquartiere rasteten. Im Jahr 2000 waren es bereits über 10.000.

Heute gilt der Stausee als der bedeutendste Vogelrastplatz in Mitteldeutschland. Bis zu 50.000 Tiere werden gezählt. Der Helmestausee ist 3,5 Meter tief und rund 600 Hektar groß. Bei Hochwasser kann sich die Fläche verdoppeln. (mz/khk)