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Stadtwerbung einmal ganz anders - na und

Von Beate Lindner 12.06.2008, 15:52

Sangerhausen/MZ. - Sie wollen nämlich, dass der erste Blick so sehr verblüfft, dass ein zweiter für den Betrachter unausweichlich wird.

Das Motto, das sich durch die gesamte Kampagne ziehen wird, lautet "Sangerhausen - na und". Die ersten Plakate sind fertig und auch schon in der Stadt zu finden.

Beworben wird das, was da ist, nur mit neuen, nicht alltäglichen Methoden: mit dem an einer Rose blutig gestochenen Finger für das Europa-Rosarium, mit einem Elefant als rasiertes Mammut für das Spenglermuseum, mit einem Maulwurf oder einem säugenden Kind für die Bergarbeiter, mit dem Slogan "Rad ab" für die Fahrradstadt. Weitere Ideen sind nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern demnächst zu erwarten.

Macher ist der 23-jährige Falko Gerlinghoff. Er hat sich der Idee, die Stadt Sangerhausen nicht immer nur mit der klassischen Rose zu präsentieren, angenommen. Der junge Mann aus Horla hat bei der Firma Werbeprojekt in Sangerhausen vorzeitig ausgelernt und wird im Oktober an der Burg Giebichenstein Kommunikationsdesign studieren. Er setzte sich gegen mehr als 1 000 Bewerber durch. Am Sangerhäuser Projekt möchte er aber auch künftig mitwirken. Wie er selbst sagt, gibt es noch jede Menge Ideen, die man umsetzen kann.

Mit im Boot sitzt die Stadt Sangerhausen. Pressesprecherin Marina Becker hat maßgeblich mitgewirkt und freut sich, dass es etwas Neues gibt. "Mir ist klar, dass es eine andere Art von Werbung ist. Sie ist frech, jung und ist mit einem Hauch von Provokation umgeben. Ich bin sehr gespannt, wie die Kampagne bei den Jüngeren einschlägt. Mir gefällt sie", so die Pressesprecherin.

Bis zum Berg- und Rosenfest Ende Juni sollen viele der Plakate mit den unterschiedlichen Motiven hängen, spätestens zum Fest der 1 000 Lichter im August soll die Kampagne in vollen Zügen laufen. Erprobt wurden die ersten Entwürfe an Nicht-Sangerhäusern, die sogar noch einige entscheidende Hinweise geben konnte, von der grundsätzlichen Machart aber angetan waren.

Kosten, so Becker auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung, entstehen der Stadt derzeit nicht. Die Firma WPM Werbeprojekt habe die Vermarktungsrechte. "Allerdings konnten wir als Stadt aktiv mitwirken", so Marina Becker, die in den nächsten Tagen auf den Überraschungseffekt setzt.

Zunächst wird es Plakate geben, später sind dann auch Werbeartikel der unterschiedlichsten Art geplant. Sowohl die Pressesprecherin der Stadt als auch der junge Entwickler Falko Gerlinghoff und sein Chef Klaus Friz erhoffen sich in den nächsten Tagen und Wochen durchaus auch heftige Reaktionen auf die Kampagne.