Sparstrumpf vor 160 Jahren ausrangiert
Allstedt/MZ. - Die Geschichte der Gründung der Sparkasse begann bereits Jahre zuvor. Carl Grosch, ein ehemaliger Sparkassenmitarbeiter, hatte die Geschichte der Einrichtung recherchiert. In einer Broschüre zum 150. Geburtstag wurden die Ergebnisse seiner Recherchen veröffentlicht: "Ende 1845 stellte das Großherzogliche Justizamt Allstedt einen Antrag an den Stadtrat zur Errichtung einer Sparkasse. Der Stadtrat beriet in der Folgezeit mit den Schultheißen der Amtsdörfer Wolferstedt, Winkel, Mittelhausen, Einsdorf, Einzingen, Niederröblingen, Heygendorf, Schaafsdorf, Kalbsrieth sowie Landgrafroda und richtete im November 1846 an die Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach ein entsprechendes Gesuch. Fast ein Jahr verging, ehe am 6. November 1847 von der Großherzoglichen Landesdirektion in Weimar die Urkunde zur Eröffnung der Sparkasse in Allstedt ausgestellt wurde. Das war die Geburtsurkunde der Sparkasse."
Eine Person durfte damals nicht über 50 Taler auf einmal einzahlen. Mit fünf Silbergroschen (30 Silbergroschen waren ein Taler) wurde die Mindesteinlage festgelegt. Das war viel Geld vor 160 Jahren. Ein Tagelöhner bekam sechs, sieben Silbergroschen.
Die Währung, in der die die Allstedter Bankkunden ihr Erspartes einzahlten, wechselte vom Taler bis zum Euro einige Male - über Reichsmark, DDR-Mark und Deutsche Mark. Bis 1994 wurde das Sparkassengebäude komplett saniert und modernisiert. Erst in den vergangenen beiden Jahren wurden noch einmal das Foyer und die Kundenhalle renoviert. Natürlich hielten Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker Einzug in der Allstedter Sparkasse. Die Kunden - insgesamt 3 300 sind es - wickeln immer häufiger ihre Bankgeschäfte online ab. Ganz neu ist der Kontoserviceterminal in der Bank. "Natürlich stellen wir uns auch auf unsere Kunden ein, die lieber bei einem Bankangestellten ihre Geschäfte erledigen", sagt Yvonne Klaschka, Geschäftsstellenleiterin in Allstedt. Stolz ist man in Allstedt auf das "Zertifikat für seniorenfreundlichen Service", der der Kreisseniorenrat der Allstedter Bankfiliale zuerkannte. Der behindertengerechte Zugang, die Sitzgelegenheiten im Schalterraum, der Umgang mit den Kunden und die Öffnungszeiten waren Gründe dafür, der Sparkassenfiliale dieses Zertifikat zu geben. "Guten Kontakt pflegen wir zu den Schulen und Kindergärten der Umgebung", so Frau Klaschka. Die "Kunden von morgen" brachten am Montag dem "Geburtstagskind auch Ständchen.