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Sebastian Krumbiegel in Sangerhausen Sebastian Krumbiegel in Sangerhausen: Prinzen-Star zu Gast in der Pestalozzischule

16.09.2016, 11:10
Popstar Sebastian Krumbiegel traf sich mit Schülern der Pestalozzi-Schule in Sangerhausen.
Popstar Sebastian Krumbiegel traf sich mit Schülern der Pestalozzi-Schule in Sangerhausen. Kandel

Sangerhausen - Am Anfang steht das Lied. Die Schüler der Pestalozzischule in Sangerhausen sitzen in einem Stuhlkreis in der Aula. In ihrer Mitte „Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel. Sie singen ein Lied von einem Eisbären, der  ein dickes Fell hat, um die Schmähungen anderer zu ertragen. Es ist ihr Lied, das von  Diskriminierung, Konfliktlösung  und dem Miteinander handelt.  Ein wichtiges Thema für die Schüler  und die Gesellschaft. Und deswegen ist Krumbiegel auch gekommen.   Isabell Slisz und  Goska Soluch vom Projekt „Gesicht zeigen - Für ein weltoffenes Deutschland“ haben ihn mitgebracht. Der Sänger engagiert sich seit Jahren als einer der zahlreichen prominenten Störungsmelder.
„Ich habe nur aufgeschlossene Leute hier kennengelernt, mit denen wir auf Augenhöhe diskutiert haben“, sagt Krumbiegel nach der zweistündigen Diskussion.  „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass jemand auf der toleranten Seite steht, das ist bedenklich.“

Schüler sind angetan von Projekt

Krumbiegel und die Schüler reden viel miteinander, auch über die aktuellen Ereignisse im Land und  arbeiten in Gruppen.
Die rund 30 Schüler sind angetan vom Projekt. „Es hat Spaß gemacht, Sebastian kennenzulernen und mit ihm zu reden. So etwas sollte man häufiger machen und Erfahrungen im Umgang mit Konflikten austauschen“, meint die 14-jährige Alexandra.
Öfter wird dies tatsächlich gemacht - nicht nur in Sangerhausen. „Wir sind bundesweit aktiv, haben rund 25 Veranstaltungen im Jahr“, erklärt Slisz. Fernsehjournalistin Dunja Hayali, Ex-Fußballer Thomas Hitzlsperger oder auch Justizminister Heiko Maas sind ebenfalls Störungsmelder.

Pestalozzischule mit Courage

So wie Krumbiegel, der zusätzlich auch Pate der Schule ist. „Es wurde Zeit, dass ich mal wieder hergekommen bin. Das letzte Mal ist nun schon einige Jahre her.“
Die Pestalozzischule ist prädestiniert für ein solches Projekt, viele Schüler tragen das eigene T-Shirt „Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“, auf dem der Star nach der Veranstaltung geduldig unterschreibt. Und nebenbei weiter über das Verhalten in Konfliktsituationen diskutiert.    
Das freut auch Ute Engel, Sozialarbeiterin an der Pestalozzischule. „Ich finde schön, dass die Kinder mal einen Prominenten aus der Nähe gesehen haben. Und sie haben gemerkt, dass auch er Probleme hat und gehört, wie er sie löst.“

Mehrere Schulen nehmen teil

Nicht nur Schüler aus allen Klassenstufen der Pestalozzischule nehmen an der Runde teil, auch einige der Thomas-Müntzer-Schule und der Sprachklasse der BdS Mansfeld-Südharz sind dabei. „Mir gefällt, dass hier jeder offen seine  Meinung sagen kann“, betont der 15-jährige Justin. „Ich nehme den Mut mit, Streitigkeiten verhindern zu können.  
Ebenfalls in der Runde dabei ist  Matthias Schönhardt, Präsident des Lions Clubs Sangerhausen, der ebenfalls ein Pate der Förderschule ist und den Projekttag finanziell unterstützt.
Sie alle lauschen am Ende  - wie sollte es anders sein - einem Song von Sebastian Krumbiegel.   Als er singt, diskutiert für einen Moment keiner mehr. (mz/js)