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Sangerhausen Sangerhausen: Traumberuf: Mediengestalter

Von HELGA KOCH 18.03.2011, 18:02

SANGERHAUSEN/MZ. - "Wir haben fast 900 persönliche Einladungen an Schüler ab Klasse sieben verschickt", sagte Konstanze Kube von der Arbeitsagentur.

Schließlich sollen sich die Jugendlichen beizeiten auf die Berufswahl einstimmen. 26 Unternehmen im Landkreis Mansfeld-Südharz öffneten dazu ihre Betriebstüren.

Bei der Firma Werbe Projekt Medien waren mehr als zwei Dutzend Jugendliche zu Gast. "Wir konnten gar nicht alle Wünsche berücksichtigen, so viele Anmeldungen gab es für den Beruf Mediengestalter", so Regine-Simone Neander von der Agentur. Fabian, computerbegeisterter Siebtklässler aus Breitungen, hatte Glück und sah sich gemeinsam mit seinem Vater in der Firma um. Vorsorglich erkundigte er sich schon mal, wie die Chancen stehen, einen der begehrten Praktikumsplätze zu ergattern.

Geschäftsführer Klaus Friz machte es sichtlich Spaß, die Gruppen durch die einzelnen Bereiche zu führen. Er erklärte die Arbeit am Computer, führte die überdimensionalen Drucker vor, zeigte Folienrollen in den verschiedensten leuchtenden Farben, aus denen Schriftzüge oder Motive geschnitten werden, die Werkstatthalle, in der Fahrzeuge akribisch gereinigt und mit Werbemotiven beklebt werden.

Norbert Kinne ließ sich über die Schulter schauen, während er an der neuen Mieterzeitschrift für die Städtische Wohnungsbaugesellschaft arbeitete. Maik Althuizes, der in der Firma gelernt hat und auf Folienverarbeitung spezialisiert ist, hatte für die Schüler aus Folie einen Schriftzug vorbereitet, den sie selbst mit Tape und Rakel aufkleben durften.

"Das sieht leicht und schön aus, aber es ist richtige Arbeit. Jeder, der bei uns arbeitet, ist ein Spezialist auf seinem Gebiet", erklärte Marion Friz. "Früher waren das sieben Berufe, heute ist es einer - man muss diesen Beruf lieben." Bei der Berufsausbildung würden hohe Ansprüche gestellt. Bewerber müssten vor allem in den Naturwissenschaften, Sprachen, im künstlerisch-graphischen ebenso wie im handwerklichen Bereich gut sein. Mit Dreien oder Vieren schaffe man die Ausbildung nicht. Und: "Wir haben jedes Jahr 30 bis 50 Bewerber. Wer das Abi hat, hat die besseren Karten." Zurzeit werden zwei junge Leute ausgebildet.

Freilich verzeichnet nicht jedes Unternehmen solchen Andrang, bestätigt Sprecherin Uta Mayer von der Arbeitsagentur. Technische Konfektionäre, Holzbearbeitungsmechaniker oder Rolladen- und Sonnenschutzmechaniker würden händeringend gesucht, die Ausbildungsstellen seien aber nicht so leicht zu besetzen.