Ohne eigenes Auto nach Rotta Neuer Shuttle-Service zur Gassmühle: Günstig von Wittenberg und Gräfenhainichen zur Veranstaltung
Mit einem neuen Shuttle von „Taxi Höhne“ gelangen Gäste aus Wittenberg und Gräfenhainichen bequem zur Gassmühle – und wieder zurück. Wie das funktioniert und wann der Testlauf startet.

Rotta/MZ. - Wer schon einmal eine Veranstaltung in der Gassmühle in Rotta besuchen wollte, kennt das Problem vielleicht: Die idyllisch gelegene Kulturstätte mitten im Grünen ist ohne ein eigenes Auto nur schwer erreichbar. Genau das soll sich jetzt ändern. Ab der kommenden Woche gibt es nämlich einen „Shuttle-Service“, der Besucher aus Wittenberg und Gräfenhainichen zur Gassmühle und wieder zurück bringt – für einen Unkostenbeitrag von zehn Euro pro Fahrt.
Die Idee stammt von den Gassmühlbetreibern Torsten und Simone Sielaff. Immer wieder seien sie von Gästen angesprochen worden, wie schwierig die Anfahrt ohne eigenes Fahrzeug sei: „Gerade ältere Menschen oder diejenigen, die abends ungern im Dunkeln fahren, hatten es bisher nicht so leicht“, so Sielaff. Die Lösung: ein eigens organisierter Shuttle-Verkehr, der zunächst testweise an den Wochenenden nach Ostern startet.
Die Kooperation mit dem Taxiunternehmen „Taxi Höhne“ macht es möglich. Dessen Geschäftsführer Mario Höhne erklärt: „Wir wollen nicht nur Werbung machen, sondern die Kultur vor Ort wirklich unterstützen. Deshalb bieten wir diesen Service zum reinen Unkostenbeitrag an.“ Die Fahrgäste bezahlen laut Sielaff zehn Euro pro Strecke. Die Ankunft in Rotta ist für 18.30 Uhr geplant, die Rückfahrt startet gegen 22.15 Uhr – also nach Konzertende.
Gebucht wird laut Sielaff unkompliziert über die kostenlose Hotline (08000/260026) unter dem Stichwort „Gassmühle“. Wer seine Adresse nennt, wird in die Routenplanung aufgenommen – auch ein Schlenker durch die Ortsteile sei möglich, wie der Gassmühlen-Betreiber versichert: „Wenn jemand aus Pratau zusteigen möchte, richtet der Fahrer das ein.“ Wichtig sei nur, dass die Abholung im Vorfeld per Telefon angemeldet wird.
Die Zielgruppe sieht Höhne weniger bei Jugendlichen, sondern eher bei Menschen im mittleren Alter oder älter, die den Abend entspannt genießen wollen: „Ein Glas Wein, gute Musik und keine Sorge um den Heimweg“ – dafür sei dieser Shuttle ideal. Ob das Angebot dauerhaft bestehen bleibt, hängt nun einzig vom Zuspruch ab. „Wir probieren das Ganze zwei, drei Monate lang aus“, so Sielaff. „Wenn es angenommen wird, können wir uns auch eine Ausweitung vorstellen“. Für den Anfang sei allerdings wichtig, das neue Modell auf festen Strecken einzuspielen.
Gerade in einer ländlichen Region, in der öffentliche Verkehrsmittel abends kaum noch fahren, könnte das Shuttle-Projekt funktionieren, so Sielaff weiter. „Mobilität kostet immer Geld“, sagt er, „aber zehn Euro für eine Hin- oder Rückfahrt ist im Vergleich zu normalen Taxitarifen ein fairer Preis.“ Denn anders als bei Einzelfahrten, bei denen der volle Preis vom Startpunkt aus gezahlt wird, teilen sich hier mehrere Fahrgäste einen Wagen – ähnlich einem Sammeltaxi, aber organisiert und planbar.
Die ersten Reaktionen auf den Shuttle-Service seien indes vielversprechend. Über seinen WhatsApp-Kanal hatte Torsten Sielaff das Angebot bereits angekündigt – die Daumen-hoch-Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Doch ob aus Sympathie auch tatsächliche Nutzung wird, bleibt abzuwarten. Nach Ostern soll der „Probelauf“ starten.