Sangerhausen Sangerhausen: Tafel erinnert an Wirken von Heiliger
SANGERHAUSEN/MZ/SRO. - "Kennen Sie Jutta von Sangerhausen?", fragten Regina Kieling und Johanna Linde am Freitag die Passanten auf dem Sangerhäuser Wochenmarkt. Noch sind viele Sangerhäuser und Gäste unwissend, was diese Persönlichkeit aus dem 13. Jahrhundert betrifft. Regina Kieling traf aber auch auf Frauen, wie Margarethe Skrypek (87), die vom Wirken der Heiligen bereits gehört hatte. Nach den kurzen Gesprächen verabschiedeten sich die Akteure mit Jutta-Plätzchen, die die Sonne darstellten. Das Gebäck war von Schülerinnen der Berufsbildenden Schulen gebacken worden. So unterstützten sie die Initiatoren des Festes, den Arbeitskreis und den Verein Jutta-von-Sangerhausen sowie die Arbeits- und Bildungsinitiative.
Erstmals schlüpfte die 15-jährige Johanna Linde vom Schollgymnasium in das mittelalterliche Gewand der Jutta von Sangerhausen. OB Ralf Poschmann (CDU) dankte den Initiatoren und Akteuren, die die Erinnerung wachhalten.
Pfarrerin Margot Runge führte durch das Programm und machte das Publikum um die Mittagszeit auf die Höhepunkte aufmerksam. Dazu gehörte das Theaterstück von acht Schülern der CJD-Christophorusschule, das aus dem Leben der Juttas berichtete. Die verwitwete Jutta von Sangerhausen (1220 bis 1260) widmete sich der Armen- und Krankenfürsorge. In freiwilliger Armut ging sie nach Kulmsee, dem heutigen Chelmza in Polen, wo sie bis auf den heutigen Tag verehrt wird. Der Bogen wurde aber auch zur Hilfsbedürftigkeit in der heutigen Zeit geschlagen. Für die heutigen Helfer steht die Arbeits- und Bildungsinitiative, die die Sangerhäuser Tafel betreut. Geschäftsführerin Birgit Lotze berichtete über die Arbeit der Tafel, die auch künftig Unterstützung gebrauchen kann. "Im April 2012 wurden 588 Haushalte betreut", sagte sie. Zum Vergleich: "2005 waren es nur 233 Haushalte gewesen."