1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Sangerhausen: Sangerhausen: Gibt es doch noch eine Chance für Kranich Karl?

EIL

Sangerhausen Sangerhausen: Gibt es doch noch eine Chance für Kranich Karl?

Von FRank Schedwill 03.11.2015, 12:51
Jürgen Ermisch beim Einfangen des Kranichs in Kelbra. Karl wurde dann in eine Decke gewickelt und nach Sangerhausen gebracht.
Jürgen Ermisch beim Einfangen des Kranichs in Kelbra. Karl wurde dann in eine Decke gewickelt und nach Sangerhausen gebracht. Maik Schumann Lizenz

KELBRA/SANGERHAUSEN - Der von Tierfreunden in Kelbra gerettete Kranich darf offenbar doch weiter leben. Die Kreisnaturschutzbehörde hat gestern entschieden, dass das Tier anders als geplant vorerst nicht eingeschläfert wird. Er wurde stattdessen in den Tierpark nach Bernburg gebracht.

In Sangerhausen aufgepäppelt

Der „Karl“ genannte Kranich war Mittwoch vergangener Woche von Anwohnern des Kelbraer Kirchtals entdeckt worden. Er ist vermutlich im Nebel gegen eine große Pappel geflogen, abgestürzt und hatte sich dann in einem Maschendrahtzaun verfangen. Er war dann von den Tierfreunden Jürgen Ermisch und Enrico Eckhardt nach Sangerhausen geholt worden, wo er in einer Voliere aufgepäppelt und gesund gepflegt werden sollte.

Nach ihren Angaben hat sich Karl aber eine Art Oberschenkelhalsbruch zugezogen. „Karl“ könne deshalb nicht aufstehen. Die Bruchstelle lasse sich auch nicht schienen. Ermisch, der Falkner ist, hat deshalb Rücksprache mit dem Kranich-Informationszentrum in Mohrdorf (Mecklenburg-Vorpommern) gehalten. Der dortige Chef habe ihm geraten, Karl aufgrund der schweren Verletzung einschläfern zu lassen. Der Landkreis lehnte das ab. „So etwas kann nicht per Ferndiagnose entschieden werden“, sagte Kreissprecherin Michaela Heilek. Der Kranich wurde deshalb von einer Mitarbeiterin nach Bernburg gefahren. In dem Tierpark soll er untersucht und dann über sein weiteres Schicksal entschieden werden. (mz)

Kranich Karl
Kranich Karl
Maik Schumann Lizenz