Reptilienausstellung Reptilienausstellung: Staunen über Vogelspinne
Mansfeld/MZ. - Drei Uhr aufstehen, Kleintransporter mittels Standheizung auf die nötige Temperatur bringen, Schlangen und Spinnen in Leinensäckchen mit Wärmflaschen verstauen, diese wiederum in Styroporkisten verpacken, Terrarien, Heizmatten, Lampen auf dem Lkw sichern - und ab geht die Fahrt.
Reptilien brauchen beständig die gleiche Temperatur. Und es sei jedesmal erneut eine Herausforderung, die empfindlichen Tiere bei exakt gleicher Temperatur wie im Terrarium zu transportieren und vor Ort die besten Bedingungen vorzufinden, um die "Anschlusstemperatur" zu halten, so Organisatorin Doris Stutzbach von der Terrarium-Interessengemeinschaft aus Thüringen. In Klubhaus finden sie diese Bedingungen vor. "Sonst würden wir nicht immer wieder ins Mansfeldische kommen", unterstrich sie.
Für Matthias Donatt aus Mansfeld hatte sich sein Opa ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk ausgedacht: Einen Tag vor seinem neunten Geburtstag durfte er gemeinsam mit Opa und Cousine Katharina die Ausstellung in Hettstedt besuchen. Zur Krönung gab es den Beweis via Polaroid für die "weniger mutigen" Daheimgebliebenen - ein Foto mit der Riesenschlange um den Schultern. Völlig begeistert staunte Matthias: "Wiegt die aber viel."
Und dass Vogelspinnen sogar eine großartige kosmetische Wirkung haben können, erfuhr die zehnjährige Isabell Hertzer an der eigenen Haut: Züchter Gerd Horlbeck, der ihr das federleichte Tier in die Handflächen legte, verwies die Umstehenden auf die frische Gesichtsfarbe der jungen Dame: "So können sie über Jahre Puder und Wangenrouge einsparen." So wie Matthais und Isabell ging es am Wochenende vielen. Die Ausstellung der Terrarium-Interessengemeinschaft zog auch beim nunmehr vierten Stopp in Hettstedt zahlreiche Besucher in ihren Bann. Die Züchter sind erfreut über die Resonanz, auch über das fachliche Interesse: "Aus anfänglicher bloßer Neugier an exotischen Lebewesen ist im Laufe der Jahre echte Akzeptanz geworden", so Doris Stutzbach. Zielgerechte Fragen, auch betreffs artgerechter Haltung, beweisen den Terrariern, dass den Reptilien der Sprung aus der Ecke der "Schocker" hinein in deutsche Wohnzimmer geglückt ist.