Polnische Gäste gehen in der Ökostation auf Weltreise
Halle/MZ. - Von Steffi Rohland Sangerhausen / MZ. Bergagame Norbert versprühte mal wieder soviel Charme, dass ihn die polnischen Gäste einfach streicheln mussten. Bei der Boa oder der Gespenstheuschrecke war man wesentlich zurückhaltender. Als allerdings die Colorkrabbe frei auf dem Tisch lief, ging sogar das Stühlerücken los. So wurde sie schnell von Lutz Seeber wieder eingefangen und in das Terrarium zurückgesetzt.
Dolmetscherin Der Leiter der Ökologiestation hatte zu einer faunistischen Weltreise eingeladen. Interessiert betrachteten die 13 Jugendlichen die teilweise seltsamen Tiere und lauschten, was ihnen die Dolmetscherin Ewa Hajduk von Seebers Erklärungen übersetzte.
Der deutsch-polnische Jugendaustausch, der über die Arbeiterwohlfahrt (Awo) organisiert wurde, steht in diesem Jahr unter dem Thema "Natur pur - Ökologie und Umweltschutz im Ländervergleich".
Insgesamt elf Jugendliche aus Sangerhausen und Allstedt werden bis nächsten Mittwoch zusammen mit den Jugendlichen aus Zamosc, einer 70 000 Einwohner zählenden Stadt in der Lubliner Region, ihre Freizeit verbringen. Die Gäste wohnen im Awo-Schullandheim in Hainrode.
Bei einer Karstwanderung unter Leitung des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz sollen die Jugendlichen das Gebiet des episodischen Sees, des Bauerngrabens, bei Breitungen kennen lernen. Außerdem ist ein Besuch der Höhle Heimkehle geplant. Eine Nachtwanderung mit Fledermausbeobachtung in Othal steht wieder unter Federführung der Ökostation. "Am Donnerstag sollen alle ihr Wissen bei einer Ökorallye beweisen", sagt Lutz Seeber.
"Das Wochenende werden die Jugendlichen in Gastfamilien verbringen. Da es allerdings mehr polnische als deutsche Jugendliche sind, brauchen wir noch mindestens eine Gastfamilie", sagt die Mitarbeiterin der Awo und Betreuerin Teresa Saurbier.
Neben den vielen Unternehmungen soll das gemütliche Beisammensein nicht zu kurz kommen. Schließlich wollen die polnischen Mädchen und Jungen auch ihre Deutschkenntnisse verbessern. "Sie gehören einer Gruppe an, die sich zweimal in der Woche im Jugendkulturhaus in Zamosc trifft und dort am Deutschkurs teilnimmt", erklärt die Dolmetscherin.
Die Jugendlichen werden ihre Erlebnisse nicht nur selbst im Foto festhalten: Karin Achsnig von der Medienstelle des Landkreises begleitet die Mädchen und Jungen auf ihren Stationen und wird ihnen ein Video mitgeben. Da sind dann auch die Ergebnisse der Specksteinschnitzerei zu sehen, die als zweite Station in der Sangerhäuser Ökostation von den Jugendlichen gefertigt werden.