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Projekt an Roßlaer Grundschule Plätzchen, Waffeln, Toastbrot, Fruchtzwerge-Joghurt sind kein gesundes Frühstück

Ernährungsberaterin Haike Seeger besucht die Grundschulen. Im Projekt der Landfrauen erwerben die Kinder den Ernährungsführerschein. Frühstück kann bunt und lecker sein.

Von Steffi Rohland 23.11.2024, 08:00
Lehrerin Julia Dietrich (li.) und Ernährungsberaterin Haike Seeger freuen sich, dass die Kinder  zugreifen.
Lehrerin Julia Dietrich (li.) und Ernährungsberaterin Haike Seeger freuen sich, dass die Kinder zugreifen. (Foto: S. Rohland)

Roßla/MZ. - Der Blick in die Brotbüchsen von Grundschülern zeigt, wie wichtig das Projekt der Landfrauen ist: Plätzchen, Waffeln, Toastbrot, Fruchtzwerge-Joghurt sollen den Mädchen und Jungen Kraft und Ausdauer zum Lernen geben. Dabei enthalten sie hauptsächlich Zucker und Fett.

Viele Getränke enthalten sehr viel Zucker

Dass es auch anders geht, zeigen die Mitglieder des Kreislandfrauenvereins Mansfelder Land mit ihrem Projekt zur gesunden Ernährung. Dafür geht die zertifizierte Ernährungsberaterin Haike Seeger in die Grundschulen in Rottleberode, Wallhausen, Kelbra und Roßla.

Mit dabei ist Kater Cook. Die Handpuppe ist dabei ein guter Vermittlungspartner für das Thema gesunde Ernährung. Er zeigt zum Beispiel auf ein bei den Kindern beliebtes Fruchtgetränk, dass in 100 Milliliter 15 Stück Würfelzucker beinhaltet.

Es lohnt sich also, beim Einkauf auf die Zutatenliste zu schauen. „Man kann natürlich nicht alles verbieten“, sagt Seeger. „Aber Durstlöscher sind das nicht. Zwischen den Mahlzeiten sollten Eltern ungesüßte Früchtetees oder Wasser anbieten.“

In der zweiten von insgesamt sechs Unterrichtsstunden, die Haike Seeger in der 3. Klasse der Südharzschule in Roßla verbringt, sind die Mädchen und Jungen eifrig am schnippeln. Die große Platte füllt sich nach und nach mit Gurkenscheiben, Möhren-und Paprikastreifen sowie Radieschen. Mittendrin steht ein Schälchen mit Kräuterquark als Dipp.

Landfrauen erklären den Kindern, wie gesunde Ernährung geht

„Die Kinder sollen den organisatorischen Ablauf der Küchenarbeit lernen“, sagt Haike Seeger. „Sie sollen die Schneidetechnik lernen ohne sich zu verletzen. Aber auch das Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz dazu gehört.“

Natürlich sollen die gesunden Nahrungsmittel hübsch dekorativ auf die Teller gelegt werden. Je bunter, umso besser. „Die Kinder lernen in der Gruppe zu arbeiten“, erklärt Haike Seeger. „Sonst würde man es in der vorgegebenen Zeit nicht schaffen.“ Denn am Ende soll das Gemüse zum eigenen Pausenbrot gegessen werden.

Und man muss sagen: Da wird auch kaum gemäkelt. Alle Kinder greifen zum Gemüse von den großen Platten und auch das Schälchen mit dem Kräuterquark-Dipp leert sich zusehends. „Während des Projektes lernen die Kinder etwas über die Ernährungspyramide“, erläutert Haike Seeger.

Mit Kater Cook erklärt sie den Schulkindern, von welchen Lebensmitteln man mehr und von welchem man weniger essen sollte um gesund und fit zu bleiben.

Kinder der Grundschule erhalten Ernährungsführerschein

Natürlich gibt es während des sechswöchigen Projektes auch Hausaufgaben, wie das Ausmalen der Ernährungspyramide. Am Ende wird sogar eine schriftliche Prüfung geschrieben. Die Mädchen und Jungen erhalten zum Abschluss des Projektes sogar den Ernährungsführerschein, der sie daran erinnert, wie ein gesundes Frühstück aussehen soll. Letztendlich soll es nachhaltig Alternativen zu Süßgetränken und zuckerhaltigen Snacks bieten.

Das Projekt „Ernährungsführerschein“ wird vom Landfrauenverband Sachsen-Anhalt organisiert und vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten getragen.