MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Der Bauerngraben nahe Breitungen: Ein See, der kommt und geht

Sangerhausen - Dieses Mal haben sich wieder viele Leser an der Auflösung des MZ-Rätselfotos beteiligt. Die Aufnahme zeigte den episodischen See zwei Kilometer südöstlich von Breitungen.
Der so genannte Bauerngraben gehört zu den wohl ungewöhnlichsten Erscheinungen der Südharzer Gipskarstlandschaft. Bei diesem außergewöhnlichen Naturphänomen handelt es sich um eine bis zu 15 Meter tiefe Senke. Diese wird im Süden von einer etwa 60 Meter hohen Steilwand begrenzt und misst rund 350 mal 100 Meter. In den Bauerngraben fließt der im Harz entspringende Glasebach hinein. Sein Wasser verschwindet dort im Untergrund.
Leserin Bärbel Rühle schildert, dass der Bauerngraben auch „Hungersee“ genannt wird
Der Bauerngraben werde auch „Hungersee“ genannt, schildert Bärbel Rühle. „Das Gebiet wurde 1961 unter Naturschutz gestellt und ist 1996 im Naturschutzgebiet Gipskarstlandschaft Questenberg aufgegangen.“ Charakteristisch, ergänzt sie, sei das plötzliche Verschwinden des Sees. „Derartige Bachschwinden - so genannte Ponore - sind im Südharzer Karstgebiet keine Seltenheit, doch der Bauerngraben unterscheidet sich deutlich von allen anderen. Zu manchen Zeiten fließt das Wasser des Glasebachs nicht einfach in die Hohlräume des Karstgesteins, sondern staut sich in der Senke an“, schreibt Angelo Hans Mende. „Auf diese Weise kann ein bis zu 3,4 Hektar großer und maximal 200 000 Kubikmeter Wasser fassender See entstehen.“
Der See wurde zum ersten Mal in einem Lehensbrief des Jahres 1480 erwähnt
Der Zustand des Sees, ob gefüllt oder leer, könne über mehrere Jahre Bestand haben, erläutert Karin Tobihn. „In der Vergangenheit ergaben sich für den See unterschiedliche Nutznießer. Bei Trockenheit hatte beispielsweise der Breitunger Pfarrer das Recht, das Areal landwirtschaftlich zu nutzen“, schreibt Karin Tobihn. Käthe Moritz erwähnt, dass der See „zum ersten Male in einem Lehensbriefe des Jahres 1480 erwähnt“.
Die richtige Lösung wussten: Irmhild Gothe, Ingrid Olbrich, Helga Vernickel, Renate Hellmuth, I. Stößel, Michael Krüger, Ronald Unger, Hans Wagner, Karl-Heinz Büscher, Käthe Moritz, Walter Pfeifer, Ottomar Hundt, Sabine Wolfram, A. Hinsching, Sabine Schmidt, Patrick Lange, Roland Arnhold, Horst Kundlatsch, Detlef Kuhn, Christel Wagner, Wolfgang Fricke, Klaus Suckau, Karin Tobihn, Angelo Hans Mende, Bärbel Rühle, Carina Sperling, Elke Weinelt, Siegfried Kuhn, Kathy Ringleb, Klaus-Joachim Hantschel, Hans-Joachim Kuhnt, Günter Burghardt, Christian Gaida, Thomas Jebok, Thea Fischer. Gewonnen hat Klaus Suckau.
Einsendeschluss für das nächste Rätsel ist Mittwoch, 6. September. (mz)