Modelabel aus der Rosenstadt

SANGERHAUSEN/MZ/SRO. - Ihre Rückkehr nach Sangerhausen begann bereits mit einem Paukenschlag, einer erfolgreichen Modenschau im Saal der Kreismusikschule "Altes Schloss". Den Spendenerlös des Abends stellte sie kurz darauf dem Frauen- und Kinderschutzhaus in Sangerhausen zur Verfügung. Zahlreiche Gäste des Abends gratulierten ihr nun zur Ateliereröffnung. "Manche haben gesagt, ich soll lieber weiterziehen, nach Düsseldorf oder so", sagte die junge Modedesignerin. Denen hat sie aber gleich geantwortet: "Ich bin doch gerade erst wieder gekommen. Sangerhausen ist meine Heimat. Hier sind meine Wurzeln, meine Familie." Außerdem steht sie auf dem Standpunkt: "Wenn nicht die jungen Leute hier etwas verändern, wer dann?" So verfolgt sie schon seit Jahren ihr Ziel, ihre Mode unter dem Label Jacqueline T. zu kreieren. Dafür ging sie viereinhalb Jahre nach England. "Das war schon immer mein Traum", sagte sie. In einer Vorstadt von London hat sie gearbeitet und ihre Sachen in einer Boutique an die Britische High Society gebracht. "Diese Zeit war ganz wichtig für mich, um mich zu lösen, andere Menschen kennen zu lernen", sagt sie. Ihre Mode kam auch in England gut an.

Mit ihrer Rückkehr nach Sangerhausen hat sie auch ihre Modepräsentation sofort auf heimische Linie gebracht: Nun posieren die Models im Schloss Wallhausen. Als "Tribut" an das Europa-Rosarium ihrer Heimatstadt hat sie eine Jacke "Schwarze Rose", deren Stoff aus unzähligen schwarzen Rosenblüten besteht, auch nach der Nigrette benannt.

In einem Regal stapeln sich die unterschiedlichsten Stoffe und warten darauf zu Kleidern, Röcken und Jacken verarbeitet zu werden. "Es ist immer schwer, an einem guten Stoff vorbeizugehen", gesteht Jacqueline Trebeck eine kleine persönliche Schwäche. Lächelnd erinnert sie sich daran, dass sie "schon immer etwas Kreatives machen wollte". Von Kindheit an füllten sich Ordner mit Entwürfen. Der Entschluss, Modedesign an der Burg Giebichenstein in Halle zu studieren, kam sogar ganz spontan. Bereut hat sie es bisher nicht.