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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Papiercontainer sind zu klein oder fehlen

Von HELGA KOCH 09.03.2011, 17:47

SANGERHAUSEN/MZ. - "Wir sind Mieter der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und sieben Personen im Haushalt, da fällt viel Papier an." Er habe im Januar beim kreiseigenen Entsorgungsunternehmen RES und beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft angerufen, den Hausmeister verständigt. "Einer schiebt's auf den anderen." Genau wie seine Nachbarn wisse er nicht mehr, wo er das Papier lagern solle.

Auch in Sangerhausen Südwest häufen sich Zeitungen und Pappen neben den Containern, worüber sich Eberhard Raap ärgert. "Das Volumen der Behälter und die Abfuhrtermine passen nicht zusammen. Statt des großen Containers stehen zwei kleine da. Sie haben keinen Schlitz, also landen auch Kartons in voller Größe im Container, und der ist dann im Nu voll." Wenn der Landkreis schon diktatorisch ein neues Müllsystem einführe, müsse er kontrollieren, dass es funktioniert. "Der Bürger ist der Arbeitgeber für den Abfallbetrieb!"

Ärger und Aufregung gab es auch bei Hannelore Münster, 74, in Hohlstedt: "Bis November ging alles glatt. Aber ich bekam keine Papiertonne, weil ich angeblich nicht auf der Liste stand. Dabei hatte ich immer, obwohl ich mit der Familie meines Sohnes in einem Haus wohne, eine eigene Rechnung und eine eigene Tonne." Nach etlichen Tele

fonaten, bei denen ihr eine Mitarbeiterin des Eigenbetriebes auch mal ziemlich pampig gekommen sei, traf die Papiertonne ein. Aber der Aufkleber für den Abfuhrrhythmus der Restmülltonne fehle, sie sei mit ihrem Latein am Ende. Doch diese Problem ist mittlerweile für

Frau Münster geklärt. Nach einem Anruf der MZ bei der Kreisverwaltung traf der Aufkleber postwendend in Hohlstedt ein.

In der Sangerhäuser Ostsiedlung hingegen müsse Andreas Klausing seinen Bedarf dem Vermieter mitteilen, so das Landratsamt. Der Vermieter wende sich dann an den Eigenbetrieb, um Behälter aufstellen zu lassen und den Abfuhrrhythmus festzulegen. Bisher liege dem Eigenbetrieb keine Bestellung der SWG für diesen Standort vor. Die SWG wolle im Laufe des Jahres mehr Behälter aufstellen lassen, die Standorte müssten vorbereitet werden. Zurzeit würden noch von vielen Bürgern und Firmen Behältnisse angefordert.

Die Bürger sollten vorerst die Papiercontainer an verfügbaren öffentlichen Standplätzen oder die Anliefermöglichkeit am Wertstoffhof nutzen, rät der Eigenbetrieb. Soweit möglich und sinnvoll, wurden Großbehälter an öffentlichen Standplätzen hingestellt. Allerdings läuft die Stadt Sangerhausen dagegen Sturm. Sie habe den Landkreis aufgefordert, alle Behälter für Papier, Pappe und Kartonagen bis Ende April wieder von diesen Standorten zu entfernen. Vielmehr sollten diese Wertstoffe in haushaltsnahen Behältern gesammelt werden. "Derzeit ermittelt die Stadt Sangerhausen, welche Standorte es unmittelbar betrifft." Handele es sich bei öffentlich zugänglichen Standorten um Grundstücke von Großvermietern wie SWG und Wohnungsbaugenossenschaft, blieben die Papiercontainer aber.