Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Megaprojekt liegt jetzt in neuer Hand
ALLSTEDT/MZ. - In ihrer Sitzung am Donnerstagabend beschlossen die Allstedter Stadträte den Trägerwechselvertrag. Vor allem wichtig für die Allstedter war, in dem Vertrag festzuhalten, dass zumindest ein Teil der zu erwartenden Gewerbesteuer in der Rohnestadt bleiben wird. Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) kündigte an, dass sich dies zwischen 70 bis 90 Prozent bewegen werde.
Nach eigenen Angaben der Firma auf ihrer Website wurde am 4. Oktober mit dem Bau von "Allstedt 1" begonnen. 36,5 Millionen Euro sollen investiert werden. Die erste Stufe mit einer Leistung von 19,2 Megawatt soll noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Die Firma aus Brilon ist auf Großprojekte spezialisiert. Unter anderem errichtete sie von April bis Juni diesen Jahres in Lönnewitz einen Solarpark mit einer Leistung von 21,7 Megawatt Spitzenleistung. Erst jetzt vermeldete das Unternehmen die Fertigstellung von drei Projekten auf ehemaligen Militärflugplätzen nämlich in Fürstenwalde, Cottbus-Drewitz und Werneuchen und das in Rekordbauzeiten von nur wenigen Wochen. Unter anderem ist Solarhybrid mit der Erweiterung des Solarstrom-Kraftwerkes FinowTower auf dem ehemaligen Militärflughafen Eberswalde / Finowfurt in der Gemeinde Schorfheide betraut. Die Erweiterung umfasst 60,2 Megawatt und steigert die Kraftwerksleistung auf insgesamt 84,5 Megawatt. Damit entstehe, so die Eigenwerbung des Unternehmens, das größte Solarstrom-Kraftwerk in Europa, das sich auf einer Fläche von 260 Fußballfeldern erstrecke.
Uwe Kleber von einem Eberswalder Projektbüro stellte am Donnerstagabend den Allstedter Stadträten das Projekt und den Istzustand auf der Allstedter Heide vor. Demnach wurde an einigen Stellen bereits mit den Arbeiten begonnen. Auf einem Feld seien bereits die Bodenanker in die Erde gerammt worden. Die Installation der Anlagen könne an diesen Stellen demnächst beginnen. Es seien aber auch noch einige naturschutzrechtliche Dinge sauber zu klären, so Kleber. So haben sich seltene Fledermausarten einen der alten Bunker als Quartier auserkoren. Das müsse ebenso berücksichtigt werden wie auch die Belange der Firmen, die sich bereits auf dem Gelände angesiedelt haben.
Die Allstedter Stadträte beschlossen am Donnerstag nicht nur einstimmig den Trägerwechselvertrag, sondern auch Änderungen in den Satzungen und Durchführungsverträgen. Unter anderem sind jetzt Beginn und Ende der Baumaßnahmen genau definiert. "Das war vorher nicht so klar geregelt. Obwohl die Genehmigungsbehörde es so hat durchgehen lassen, wurde es von der Bank gerügt", erklärte Peter Lisker vom Bauamt.