Mansfeld-Südharz: Mansfeld-Südharz: Internet-Riese hält Kamera auch in kleinste Straßen

ALLSTEDT/MZ/PL. - Dort wurde dann im Ort gefilmt. Das Google-Projekt, für das das derzeit in Sachsen-Anhalt Fahrzeug unterwegs ist, heißt übrigens "Street view".

Der schwarze Opel von Google ist offenbar jetzt im gesamten Landkreis Mansfeld-Südharz unterwegs und wurde bereits in anderen Orten gesehen. Selbst in kleinen Stichstraßen hält der Kamerawagen und filmt Gebäude ab.

Empört über die "unangemeldeten Google-Besuche" ist auch Michaela Kolbe aus Allstedt. Dort wurden in der Fabrikstraße Aufnahmen gemacht. "Das ist doch die Höhe", sagt die Allstedterin. Mit einem Klick könne dann jeder weltweit ihr Häuschen sehen. "Da weiß man gar nicht, was dann passieren kann", so Michaela Kolbe. Unverständnis für die Google-Aktion zeigt auch Andreas Loel, Bürgermeister von Katharinenrieth und Landwirt. "Angemeldet haben die sich nicht", moniert Loel. Das müsse man aber verlangen. "Man kann doch nicht so einfach drauflos fotografieren und die Aufnahmen weltweit für sonst was vermarkten."

Laut Google sind diese Befürchtungen unberechtigt. Die Aufnahmen würden ausschließlich im öffentlichen Raum, Gesichter und Nummernschilder unkenntlich gemacht, ließ auf MZ-Anfrage die Mitarbeiterin einer Agentur verlauten, die die Google-Pressearbeit unterstützt. Derzeit sei das Projekt "Street view" in Deutschland auch noch nicht online.

Derzeit gehen bei den Datenbeauftragten in den Bundesländern Beschwerden über Google ein. Hausbesitzer beschweren sich und gehen in Widerspruch gegen die Veröffentlichung und Speicherung von Fotos ihrer Grundstücke und Häuser. Unter www.datenschutzzentrum.de
gibt es übrigens Hinweise zum Widerspruch für Hausbesitzer. Wer Widerspruch gegen eine Veröffentlichung bei Google einlegen möchte, der kann das per E-Mail an [email protected] oder per Postsache an "Google Germany GmbH, Betr. Street View, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg". Mitarbeiter des Datenschutzzentrums empfehlen eine Aktenkopie als Beweis.