Leserärger in Sangerhausen Leserärger in Sangerhausen: Gäste sind sauer über Behandlung in einem Restaurant

Sangerhausen - Unser Leser Michael Stamm ärgert sich über das italienische Restaurant am Sangerhäuser Marktplatz. Und das kam so: Am vergangenen Samstag, dem Valentinstag, wollten er, seine Frau und zwei befreundete Ehepaare einen gemütlichen Abend in der Pizzeria verleben. „Dazu hatten wir uns dort einen Tisch für sechs Personen erstellt“, schreibt Stamm in einem Brief an die MZ-Lokalredaktion. „Gegen 19 Uhr trafen wir uns, wurden sehr freundlich begrüßt und zu dem bestellten Tisch gebracht.“
Die Gäste haben gegessen, die Frauen Wein, die Männer Bier getrunken. Ein schöner Abend. „Dann kam jedoch der Schock“, so Stamm. „20 Minuten vor 21 Uhr kam der Chef des Restaurants an unseren Tisch.“ Er habe gebeten: „Wir mögen die Rechnung begleichen, da er unseren bestellten Tisch anderweitig benötige. Zuerst haben wir dies für einen üblen Scherz gehalten.“ Als jedoch die Aufforderung nach zehn Minuten nachdrücklicher wiederholt wurde, sei der Unmut groß gewesen.
„Dann weiß wenigsten jeder, was ihn erwartet.“
Stamm: „Wir hatten in den knapp zwei Stunden eine Zeche von etwa 100 Euro. Unsere Frauen hätten gern noch eine Flasche Wein getrunken und wir Männer noch dieses oder jenes Bier. Was hätten wir nach Ansicht der Geschäftsführung noch bestellen sollen, um einen längeren Aufenthalt als gerechtfertigt erscheinen zu lassen“, fragt unser Leser. Ein solches Verhalten seinen Gäste gegenüber zeige schon eine gehörige Portion Kaltschnäuzigkeit. „Wir werden deshalb diese Gaststätte nie wieder betreten“, sagt Stamm. Wenn schon eine Reservierung erfolge, sollte der Gast in jedem Fall darauf hingewiesen werden, dass sein Aufenthalt dort auf maximal zwei Stunden begrenzt sei. Man könnte die Gaststätte auch in „Schnellrestaurant“ umbenennen. Stamm: „Dann weiß wenigsten jeder, was ihn erwartet.“
Dem Geschäftsführer des Restaurants, Baki Aykanat, tut der Vorfall leid. Der Valentinstag sei ein besonderer Tag mit sehr viel Andrang gewesen. Er sei bei der Annahme der Bestellung davon ausgegangen, dass die sechs älteren Leute, die einen Tisch für 18.30 Uhr bestellt hätten, nur etwa zwei Stunden bleiben würden. Andere Gäste hätten schon gewartet. „Ich habe allen gerecht werden wollen“, sagt Aykanat. Und: Er hoffe, die drei Ehepaare nicht allzu sehr verärgert zu haben.
Als kleine Wiedergutmachung will er Michael Stamm eine Flasche Wein zukommen lassen und so versuchen, den Vorfall aus der Welt zu schaffen. Er habe bereits einen Bekannten beauftragt, die Flasche vorbeizubringen. „Generell würde ich alle sechs gern wieder in unserem Restaurant begrüßen“, sagt der Geschäftsführer.
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