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  7. Tausende Kraniche am Stausee Kelbra: Naturschauspiel zieht Besucher an

Glücksvögel im Anflug Wanderung der Kraniche lockt viele Besucher an den Stausee nach Kelbra

Der Kranichzug hat am Stausee Kelbra begonnen. Rund 6.000 Kraniche rasten dort auf ihrem Weg in den Süden. Geführte Wanderungen bieten Besuchern eine einmalige Gelegenheit, das Spektakel hautnah zu erleben.

Von Steffi Rohland Aktualisiert: 10.10.2024, 18:43
Noch herrscht Stille am Stausee in Kelbra, aber bald werden Tausende von Kranichen hier Rast machen.
Noch herrscht Stille am Stausee in Kelbra, aber bald werden Tausende von Kranichen hier Rast machen. (Foto: Maik Schumann)

Kelbra/MZ. - Schon seit Tagen hört man über der Goldenen Aue die Rufe der Kraniche. Rund 6.000 Exemplare des Grauen Kranichs (Grus grus) halten sich bereits beim Durchzug in das Winterquartier am Stausee auf. Im Herbst fliegen die Kraniche aus ihren Brutgebieten in Schweden und Finnland und weiteren baltischen Ländern auf der westeuropäischen Zugroute bis nach Südspanien.

Laut Ornithologen beginnt der Kranichzug in diesem Jahr sehr früh. Der Höhepunkt des Kranichzuges wird wieder Ende Oktober bis Anfang November erwartet. Bis zu 50.000 Kraniche (2015) wurden in den vergangenen Jahren beim Durchzug der Glücksvögel gezählt.

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Kranichzug lockt viele Besucher nach Kelbra

Seit Jahren zieht das allabendliche beeindruckende Naturschauspiel viele Menschen aus der Region, aber auch von weither, an. „Bei uns klingelt bereits seit Tagen ununterbrochen das Telefon“, sagt Birgit Weckner vom Team des Bürger- und Gästeservice Kelbra (Kyffhäuser).

„Die Leute erkundigen sich nach dem Kranichzug. Sie wollen es hier vor Ort erleben. Dafür kommen sie extra von weit her. Es sind auch Übernachtungen dabei.“

Kranichzug in Kelbra: Mehr als 6.000 Kraniche rasten am Stausee

Birgit Weckner gibt ihnen dann Hinweise zur Kranichbeobachtung. Denn mit Beginn des Vogelzuges gibt es auch einige Verhaltensregelungen am Stauseegelände. Hier darf der Hauptdamm und der südliche Weg an der Numburg Richtung Auleben noch genutzt werden.

Ein Befahren des nördlichen Nebendammes mit dem Rad beziehungsweise das Gehen auf dieser Strecke ist während der Kranichrast ab Oktober bis 31. Dezember nicht gestattet.

Fernrohre zur Beobachtung der Kraniche vorhanden

Der Kranicheinflug kann auf dem Hauptdamm der Talsperre Berga-Kelbra und den dort befindlichen zwei Aussichtstürmen beobachtet werden. Außerdem befindet sich eine Beobachtungsstation am Campingplatz.

Hier sind auch zwei Spektive (Fernrohre) vorhanden, mit denen die beeindruckenden Tiere betrachtet werden können. Am Weg Richtung Auleben ist ein weiterer Wagen als Beobachtungsstelle aufgebaut.

Tausende Kraniche in Kelbra: Wanderungen und Beobachtungen am Stausee

Natürlich finden auch in diesem Jahr wieder die Kranichführungen statt. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz startet die Führungen am 16., 18., 23. und 25. Oktober um 16 Uhr. Am 30. Oktober und 1. November beginnen die Führungen bereits um 15.30 Uhr.

Die Führungen der Mitarbeiter des Biores beginnen jeweils in der Ausstellung zum Kranich im Gebäude des Strandbades Kelbra. Hier erfahren die Teilnehmer etwas über die Geschichte des Stausees, die Pflanzen- und Tierwelt und natürlich über die Kraniche. Bei der Wanderung über den Hauptdamm der Talsperre gibt es dann die Möglichkeit, den Einflug und den Aufenthalt am Schlafplatz zu beobachten.

Regelmäßige Kranich-Führungen am Stausee Kelbra

Die Kranichführungen des Naturparkes „Kyffhäuser“ führt am Südufer des Stausees (Richtung Numburg) entlang. Die Wegstrecke beträgt rund fünf Kilometer. Start für die Wanderung mit den Naturpark-Rangern beginnt immer um 15 Uhr am Infomobil auf dem Parkplatz, Rezeption des Campingplatzes.

Die Mitarbeiter des Naturparkes halten hier umfangreiches Infomaterial bereit und informieren in einen Vortrag zur Kranichrast. Die Führungen finden am 19., 20., 26., 27. Oktober, sowie am 2., 3., 9.,10., 16. und 17. November statt. Hierfür ist eine telefonische Voranmeldung erforderlich unter: 0361/57391640

Für alle Wanderungen werden wetterfeste, warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen. Auch Ferngläser und Spektive sollten mitgebracht werden. Für den Rückweg ist auch eine Taschenlampe sinnvoll.