Kloster Helfta Kloster Helfta: Novizinnen nehmen Gewand des Ordens
Eisleben/MZ. - Die 42-jährige Sekretärin Iris Buttalla aus Ulm und die 41 Jahre alte, studierte Theologin und Lehrerin Christine Stankus aus Bonn hatten sich Helfta, das wieder erstandene Kloster vor den Toren der Lutherstadt Eisleben, für ihr Novizinnen-Jahr ausgesucht. Dies freute nicht nur die Äbtissin Maria Assumpta besonders. Am feierlichen Gottes-dienst am Sonntag in der Klosterkirche nahmen auch Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte der beiden Frauen teil, die den Tag auch zu einer ausführlichen Besichtigung der Klosteranlage mit dem neuen Konvent, Gästehaus, Hotel und dem Speicher, dessen Sanierung kurz vor der Fertigstellung steht. Ende Februar soll der Speicher samt Klosterladen geweiht werden.
Die Äbtissin gab den Novizinnen, die jetzt Maria Christine und Mechthild heißen, Worte der Besinnlichkeit mit auf ihren gewählten Weg. "An sich arbeiten, um ein besserer Mensch zu werden, ist lebenslange Arbeit. Jeden Tag aufs Neue an sich arbeiten ist schwer. Mit der Einkleidung als Novizin ist nur der erste Schritt gemacht", sagte sie. Mechthild und Maria Christine werden in Helfta bleiben. "Das ist in unserem Orden so Brauch. Wir nennen es die Stabilität des Ortes", so die Klostervorsteherin.
Die beiden Novizinnen vergrößern den Schwestern-Konvent auf 19. In Helfta leben Zisterzienserinnen aus mehreren Ländern, darunter Korea und Rumänien. Wie sie alle werden Mechthild und Maria Christine ihre fest umrissenen Aufgaben haben. Mechthild beispielsweise wird in der Klosterverwaltung mitarbeiten, wobei ihr Beruf als Sekretärin hilfreich sein wird. Maria Christine nimmt Orgelstunden. Die Äbtissin ist, wie sie sagt "davon überzeugt, dass die Novizin schon recht bald bei Gottesdiensten die Orgel der Klosterkirche wird spielen können".
Als erste Novizin nach der Wiedergeburt des Klosters war die junge Krankenschwester Claudia Triebs aus Leipzig eingekleidet worden. Ein Jahr später legte sie die zeitliche Profess (Klosterleben für zwei weitere Jahre) ab. Sie hat sich für den Namen Maria Michaela entschieden.
Das besondere Fest eines "Ewigen Gelübdes" konnte in Helfta auch bereits gefeiert werden. Schwester Maria Brigitte, die bis zu ihrer Pensionierung 1990 als Personalchefin gearbeitet hatte, entschloss sich für immer im Kloster Helfta zu bleiben. Auch und vor allem weil, "es ein Glücksgefühl ist, zu den Gründungsschwestern von Helfta zu gehören", wie die 1935 in Ostpreußen geborene Frau damals sagte.