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Kelbra Kelbra: Kommt endlich Hilfe für den Kyffhäuser-Radweg?

Von Frank Schedwill 04.11.2013, 21:04
Der Radweg zwischen Hackpfüffel und Tilleda ist saniert. Für den Abschnitt weiter nach Kelbra fehlt bisher das Geld.
Der Radweg zwischen Hackpfüffel und Tilleda ist saniert. Für den Abschnitt weiter nach Kelbra fehlt bisher das Geld. MAIK SCHUMANN Lizenz

KELBRA/TILLEDA/MZ - Die Stadt Kelbra will sich mit dem schlechten Zustand des Kyffhäuser-Radweges zwischen Kelbra und Tilleda nicht abfinden. „Wir haben jetzt noch einmal einen Antrag beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten auf Fördermittel gestellt“, sagte Britta Gaßmann vom Bauamt der Verbandsgemeinde Goldene Aue, zu der Kelbra gehört. Vielleicht könne die Stadt den Weg im Rahmen des sogenannten ländlichen Wegebaus sanieren. Außerdem setzt die Stadt weiter auf Unterstützung aus dem Zukunftsfonds des Landkreises, der aus dem Erlös des Krankenhausverkaufs an die Helios-Gruppe gebildet worden war. Gaßmann hofft, dass der Weg so zumindest abschnittweise in Ordnung gebracht werden kann.

Um den Bau von Radwegen in der Goldenen Aue soll es auch bei einem Bürgergespräch gehen, zu dem die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Hampel und die Bürgerinitiative Riethnordhausen eingeladen haben. Es findet am Mittwoch, den 6. November, um 18 Uhr in der Gaststätte Hackpfüffel statt. Dort sollen unter anderem Vorschläge zum weiteren Ausbau des Radwegenetzes erarbeitet werden, teilten die Veranstalter mit.

Ein Planungsbüro hatte im Auftrag der Stadt errechnet, dass die Sanierung des rund acht Kilometer langen Teilstücks, das zum länderübergreifenden Rundweg um das Kyffhäusergebirge gehört, etwa 980 000 Euro kosten würde. Geld, das Kelbra nicht habe. „Selbst bei einer Förderung von 50 Prozent würde das den Kelbraer Haushalt bei weitem überfordern“, sagte Bürgermeister Lothar Bornkessel (parteilos). Aufgrund des schlechten Zustands hatte die Stadt im April diesen Jahres die Hinweistafeln auf dem Weg entfernen lassen, der auf der früheren Trasse der Kyffhäuser-Kleinbahn verläuft. So wie der Weg jetzt aussehe, könne man ihn nicht mehr vermarkten, hieß es damals. Zum Teil reiht sich dort eine Bodenwelle an die andere, vielerorts ist der Asphaltbelag aufgebrochen und so löchrig, dass er nur noch schwer zu befahren ist. Die Radstrecke entlang des alten Bahndammes war in den 90er Jahren im Rahmen eines ABM-Projektes geschaffen worden. Nach dem Ausbau der Schwellen wurde laut dem Bürgermeister aber der Untergrund nicht richtig verdichtet, so dass die Wellen entstanden sind, die nun für die Probleme sorgen. Das Bauamt verweist aber darauf, dass der Weg trotz der abgebauten Hinweisschilder weiter genutzt werden kann. An eine generelle Sperrung sei auch weiterhin nicht gedacht.

In den vergangenen Wochen ist aber der weiterführende Abschnitt des Weges zwischen Tilleda und Hackpfüffel, der direkt an der Straße verläuft, im Auftrag der Landesstraßenbaubehörde saniert worden. Die bisher unbefestigte Strecke hat im Rahmen der dortigen Straßenbauarbeiten zwischen beiden Orten eine rund zehn Zentimeter dicke Bitumendecke erhalten. Das Land steckte nach eigenen Angaben rund eine halbe Million Euro in die Sanierung von Straße und Radweg. Die Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Es fehle nur noch die offizielle Abnahme, hieß es aus der Landesstraßenbaubehörde.

Für das Teilstück zwischen Tilleda und Kelbra winkt die Behörde aber weiter ab: „Für den Abschnitt ist nun einmal die Stadt Kelbra zuständig“, sagte Fachgruppenleiter Gerd Hornickel. Sie sei Eigentümerin. Die Straßenbaubehörde könne sich nur um straßenbegleitende Radwege kümmern. Und das Stück zwischen Kelbra und Sittendorf verlaufe einige hundert Meter neben der Landesstraße.