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Katharinenrieth Katharinenrieth: Die Blaskapelle «Katharina» feiert ein halbes Jahrhundert Bestehen

Von PETER LINDNER 23.06.2010, 15:33

KATHARINENRIETH/MZ. - Viele Fotos, Urkunden, Honorarabrechnungen, Dankschreiben und Erlebnisberichte gestatten einen erstaunlichen Blick in die jüngere Geschichte des Ortes und seiner Blaskapelle.

Auch für Jacqueline Schäfer, die mit zur jüngeren Generation gehört, ist manches neu, was Hans-Dieter Vogel erzählt, obwohl sie inzwischen selbst mehr als 15 Jahre eine "Katharina" ist, dort Saxophon spielt und sich als Chefin umsichtig um viele organisatorische Dinge kümmert. Die Geschichte der Kapelle geht zurück in das Jahr 1958. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde hatte sich aufgelöst und der agile Dorfklub suchte händeringend nach einem neuen Klankörper, der das Dorfleben bereichern sollte. Musik wollte man nämlich unbedingt weiter machen. Und so nahm sich der im Landkreis bekannte Musiker Gustav Kaps der Sache an. Die Kultur war der DDR lieb und teuer und hatte einen hohen gesellschaftlichen Rang, so fehlte es nicht an Geld und Probenräumen. Die Leute hatten Spaß am Spiel und der Dorfklub hatte sogar eine eigene Haushaltsstelle für die Blaskapelle, die zuweilen manche Demo musikalisch begleitete. In den Annalen von "Katharina" stößt man auf Namen wie Weigel, Reinsch, Koch, Rennhack, Beyreiss, Krebs, Grosse, Peinhardt, Sitterle, Jahn, Krauss, Räuber und viele andere - alles waschechte "Kathriether"", die sich damals auf ihren ersten Auftritt unter der Leitung von Kaps vorbereiteten. Nach Kaps leiteten weitere erfahrene Musiker die Blaskapelle, darunter Hans Beck, langjähriger Chef des Blasorchesters des Thomas-Müntzer-Schachtes. Musikalische Betreuer waren auch Bernd Rittig, Hermann Jünger, Kurt Große, Maik Menzel und Horst Jäger. Nicht ohne Stolz verweist die Kapelle auf eine ganze Menge von Auszeichnungen wie "Hervorragendes Volkskunstkollektiv" oder die Einstufungen in der Mittelstufe mit der Note "gut".

Dann gab es 1990 so etwas wie einen Neubeginn. Kein Dorfklub mehr, keine Honorare, die regelmäßig vom Kreis kamen. Auch ein Aderlass als der alte Stamm nach dem 40. Jubiläum ausschied. "Wir machten trotzdem weiter", sagt Jaqueline Schäfer. Und nach einer kleinen Verschnaufpause" spielten die Kapelle "Katharina" wieder auf. In ihren Reihen sind jetzt übrigens auch Musiker aus Winkel, Allstedt und Gonna.