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Industriepark Mitteldeutschland Industriepark Mitteldeutschland in Sangerhausen: Noch kein grünes Licht für Flächen-Kompromiss

Von Grit Pommer 06.03.2017, 08:44
Der geplante Industriepark Mitteldeutschland an der A 38 bei Sangerhausen.
Der geplante Industriepark Mitteldeutschland an der A 38 bei Sangerhausen. Archiv/Schumann

Sangerhausen - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat für den Flächen-Kompromiss im geplanten Industriepark Mitteldeutschland (IPM) noch kein grünes Licht gegeben. „Ich habe mich ein bisschen über die Aussage von Herrn Poschmann gewundert“, sagte der Landesvorsitzende des BUND, Ralf Meyer, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Sangerhausens Oberbürgermeister hatte in der Stadtratssitzung am Donnerstag erklärt: „Allen Beteiligten ist inzwischen klar, dass es für die Ansiedlung des Gartenbau-Kompetenzzentrums keine Alternativflächen in Sangerhausen gibt.“

Beim BUND habe man sich dazu noch nicht abschließend positioniert, sagt Meyer. Die Umweltschützer hatten bisher stets gefordert, dass der Industriepark auf einer anderen Fläche entwickelt werden soll.

Kompromiss: 110 Hektar für den geschützten Hamster in Sangerhausen

Sangerhausen bietet als Kompromiss an, für die Ansiedlung des Unternehmens „Charlottes Garden“ im 260 Hektar großen IPM nur jene 150 Hektar zu beplanen, die der Investor tatsächlich benötigt. 110 Hektar will man komplett den geschützten Hamstern überlassen. „Es gibt Materialien, die wir jetzt prüfen müssen“, sagt Meyer dazu. Dabei geht es zum einen um jene Flächen, die Sangerhausen als geeigneten Ersatz-Lebensraum für umzusiedelnde Feldhamster vorgesehen hat. Der BUND will prüfen, ob sie tatsächlich für die Nager geeignet sind.

„Bei der Verkleinerung des Industriepark-Geländes stellt sich aber auch die Frage, wie das rechtssicher gemacht werden kann“, so Meyer. Und weiter: „Wir haben noch nicht alle Unterlagen zu den nächsten Bauabschnitten der Holländer, können also auch noch nicht einschätzen, welche Flächen sie dafür noch brauchen.“

Zudem hegt man beim BUND tiefes Misstrauen gegen die Stadt Sangerhausen. Beim Hamster-Kompromiss für den Neubau der Mifa habe die Verwaltung zunächst auch zugesichert, auf der IPM-Fläche keine Planungen mehr zu verfolgen. Dann gingen sie doch weiter. „Da ist viel Vertrauen verspielt worden“, sagt Meyer. Einem ernsthaften Kompromiss werde man sich aber trotzdem nicht verschließen. „Wenn es ihn gibt, dann ziehen wir ihn auch in Betracht“, so der BUND-Vorsitzende. (mz)